Montag, 18. April 2016
"Du willst nicht wahrhaben, wie alt du bist"
"Du willst nicht wahrhaben, wie alt du bist" sagte mir ein lieber Mensch, als ich vor drei Jahren auf die Wanderung gegangen bin. Ich antwortete:" nirgends merkt man so sehr, wie alt man ist, als beim Wandern"
Früher bin ich 30 km mit Gepäck gelaufen, am Tag. In den letzten Jahren meist 15 km und zur Zeit sind es nur knapp 10 km.
Aber heute bin ich nicht so frustriert, wie gestern. Erstens war das Gelände einfacher und zweitens habe ich beschlossen, den Tag zu genießen. Wenn ich Pause machen musste, habe ich mich nicht geärgert, sondern die Umgebung genossen. Ein Zweig gegen den blauen Himmel, ein Himmelsschlüsselchen am Wegrand, ja selbst die welken Blätter am Erdboden, alle in unterschiedlichen Farben und Formen,fanden meine Bewunderung.
Gestern Nacht habe ich viel besser geschlafen,obgleich das mit der Stufenlagerung nicht geklappt hat. Von halb zehn bis morgens um neun habe ich geschlafen!!!
Der Körper hat es anscheinend gebraucht!
So bin ich heute spät losgekommen, der Weg begann wieder mit einem langen, steilen Anstieg. Vogelgezwitscher, frühlingsgrüne Buchenwälder, plätschernde Bäche, das alles konnte ich heute von Herzen genießen. Alles blüht, die Kirschen,die Schlehen, die Felsenbirnen mit ihrem betörenden Duft. Buschwindröschen leuchten am Waldboden, Veilchen, Himmelsschlüssel, Hirtentäschelkraut, Vogel- und Sternmiere strecken ihre Köpfchen der Sonne entgegen. Gelb leuchten Forsytien, Löwenzahn und Kriechender Hahnenfuß .
Das Wunder des Lebens ist für mich nie so spürbar wie im Frühling oder bei der Geburt eines Kindes.
In Osterspai habe ich am späten Nachmittag etwas gegessen und bin am frühen Abend weiter gewandert.
Jetzt steht mein Zelt am Rande einer blühenden Obstwiese, etwas oberhalb von Filsen.
Das Wetter soll erst mal trocken bleiben, nur die Nächte sind und werden kalt, laut Wetter App. Gut dass ich so einen warmen Schlafsack habe. Nur gegen Morgen habe ich ein wenig gefröstelt, aber damit kann ich leben.
Ein Zusatz für Imke, die als Alternative den Rheinhöhenweg angesprochen hat: Er lief heute ein Stück parallel zum Rheinsteig und ich musste feststellen, dass er ganz schlecht ausgeschildert ist. So denke ich, in meinem Tempo den Rheinsteig weiter zu wandern.
Es ist neun, ich gehe schlafen, damit ich morgen früher aus den Federn komme.
Habt es gut,
Eure Heide


Sonntag, 17. April 2016
Noch gebe ich nicht auf!
Zunächst ist mir aufgefallen, dass ich gar nicht erzählt habe, worüber Smilla staunt.
Natürlich, dass ich ein Zelt aufbaue,in dem wir schlafen wollen. Sie hat mich immer wieder angeguckt, als wolle sie fragen, was das denn solle. Am meisten hat sie aber das Aufpusten der Luftmatratze beeindruckt. Ich puste mit dem Mund, das sieht komisch aus und macht ein Geräusch, das sie noch nicht kannte.
Dann die vielen ungewohnten Geräusche in der Nacht ! Sie ist zuerst vorm Zelt sitzen geblieben und hat in die Gegend geschaut,inzwischen legt sie sich auf ihre Decke und schläft, wenn das Zelt noch gar nicht ganz aufgebaut ist.
So und nun zum Aktuellen:
Nachdem ich gestern in einem Lokal saß und Blog geschrieben hatte( in dem der letzte Satz lautete" das Wetter ist besser, als versprochen") kam ich raus und es regnete.
So musste ich mir ganz schnell einen Zeltplatz suchen. An einer Weggabelung war die erste Möglichkeit, aber es war recht abschüssig, so dass ich viel unter meine Luftmatratze stecken musste, um den Unterschied auszugleichen.
Ich hasse es, bei Regen aufzubauen,aber es ließ sich ja nicht ändern, ich hatte nicht aufgepasst und nicht aufs Regenradar geschaut.
Die ganze Nacht über hat es geregnet. Ich konnte wegen meiner Hüfte schlecht schlafen und musste mehrfach raus, weil ich abends noch so viel getrunken habe. So war ich morgens schon angestrengt, bevor es los ging. Aber wenigstens war es trocken!
Der Weg heute war sehr, sehr anstrengend. Zuerst ging es so steil bergab, dass mir die Knie weh taten, dann eine lange Strecke steil bergauf. Alle paar Meter musste ich stehen bleiben und nach Luft schnappen. Dann kam ein Abstieg, wie im Hochgebirge. Zwar mit einem Tau gesichert, aber wenn ich gefallen wäre, ginge es seitlich etwa 50 m steil bergab. Ich kann solche Wege gehen, aber mit dem schweren Rucksack war das grenzwertig. Ich musste jeden Schritt genau planen und absichern, indem ich mit den Wanderstöcken festen Halt suchte.
Bis Brauweiler ging es nur bergauf und bergab. Ich war völlig fertig, als ich dort ankam.
Für die 4 km hatte ich drei Stunden gebraucht und dabei habe ich keine längeren Pausen gemacht, nur musste ich immer wieder stehen bleiben um den Atem zu beruhigen.
Nach einer kurzen Rast in einer Imbissbude ging es wieder steil hoch zur Marksburg.
Ich habe sie vor Jahren besichtigt, so wanderte ich heute gleich weiter.
Nach einem moderaten Abstieg kam ich am anderen Ende von Brauweiler raus und es ging wieder steil bergauf. Ein schöner Weg, immer mit Blick auf den Rhein, mit vielen Blumen und blühenden Bäumen am Wegesrand. Dennoch konnte ich mich nicht freuen, ich war einfach viel zu kaputt. Diesmal machte ich an jeder Bank eine lange Pause und überlegte, ob ich den Rheisteig wirklich weiter gehen solle. Das Höhenprofil zeigt nämlich, dass der Weg nicht leichter wird.
Imke hatte mich gewarnt,aber ich meinte, der Frankenwald und die Schwäbische Alb seien ja auch sehr anstrengend gewesen. Aber im Unterschied zum Rheinsteig gibt es dort auch mal eine ebene Strecke.
Aber als meine Motivation gerade auf dem Nullpunkt war, oh Wunder, ging es zwei km an einer Bergflanke entlang, ganz, ganz leicht abschüssig und ich konnte feststellen, dass ich durchaus noch in der Lage bin mit Gepäck zu wandern.
Nun habe ich mein Zelt am Sauerbrunnen aufgebaut. Der Boden ist ganz eben, nach allen Seiten, was eine Seltenheit ist. Das Wasser ist tatsächlich sauer, wie ich beim Zähneputzen bemerkt habe, und die Seife schäumt nicht.
Aber man kann das Wasser trinken, so dass ich morgen Vormittag keinen Durst zu leiden brauche.
Seit Fr. Nachmittag bin ich erst 24 km gewandert.
Im Moment denke ich, es lohnt den Versuch noch ein Stück weiter zu gehen, auch wenn ich es nicht bis Wiesbaden schaffe. So schnell gebe ich nicht auf! Aber wenn es zu anstrengend wird kehre ich vorher um.
Heute habe ich alle meine Sachen in den Schlafsackbeutel gepackt, so dass eine Rolle entstanden ist, die ich mir unter die Knie legen will. Vielleicht schlafe ich dann besser.
All denen, die mir eine Mail geschickt haben, vielen Dank!
Heute bin ich zu müde um sie zu beantworten. Aber in den nächsten Tagen bestimmt.
Eine gute Woche wünsche ich euch
Heide


Samstag, 16. April 2016
Smilla staunt
ihr Lieben,
die meisten von euch wissen schon, dass ich im September wieder ins Rheinland umgezogen bin und dass ich wieder einen Hund habe. Eigentlich ist es mehr ein Kuscheltier, sie heißt Smilla und ich habe sie sehr lieb.
Ein ähnlicher Hund wie Yukon wäre nicht möglich gewesen. Irgendwann stelle ich auch ein Bild in den Blog, falls ich das schaffe.
So sind wir beide jetzt auf dem Rheinsteig unterwegs. Smilla kann nicht so weit, weil sie noch so jung ist und ich, weil ich schon so alt bin.
Seit gestern sind wir unterwegs. Ich hätte nicht geglaubt, dass es so gut klappt. Wir laufen zwar noch nicht unsere 15 km, da wir es langsam angehen lassen wollen, aber die 12 km die wir heute gegangen sind, klappten ausgesprochen gut.Ich habe keine Rückensxhmerzen, kann den Rucksack tragen, nur die Kondition ist noch nicht so gut, zumal es vorwiegend bergauf und bergab geht. Von Koblenz sind wir gestern gegen 16 Uhr losgegangen, haben um20Uhr unser Zelt in einem lichten Buchen und Hainbuchenwald
gestellt. ( die Hainbuchen blühen in diesem Jahr so kräftig, wie Ich es noch nie erlebt habe.Allerdings sind die meisten Kätzchen schon abgefallen. Hainbuchen gehören zu den Birkengewächsen die Blüten sind ähnlich wie bei der Birke, aber viel kräftiger.)
Ich war sehr müde, aber Smilla fand alles spannend und hat sehr oft in der Nacht gebrummt, eine Vorstufe zum knurren. Ich nehme an, sie hat Wildschweine gerochen oder gehört. Dann hat ein Reh lange Zeit "gebellt"
ganz nah.
. Auf der Luftmatratze zu schlafen ist mühsam. Die Hüfte und die Schulter tut weh, wenn ich auf der Seite schlafe, auf dem Rücken geht auch nicht, weil ich keine Stufenlagerung machen kann, wie zu Hause. So war die Nacht anstrengend und unruhig.
Trotzdem hat es Freude gemacht, in den jungen Tag hinein zu wandern.
Was ich alles gesehen habe, schreibe ich morgen, jetzt muss ich weiter, sonst wird es dunkel und ich habe noch keinen Platz zum Schlafen.
Das Wetter ist viel besser als angesagt, das erleichtert manches.
Einen schönen Sonntag und viele Grüße
Heide


Freitag, 15. April 2016
Auf dem Rheinsteig
Ich wandere wieder und es geht mir gut. Es sieht so aus, als könnte ich die 160 km von Koblenz nach Wiesbaden schaffen.wie schnell wird sich zeigen, ich weiß nicht, wie Smilla den Weg schaffen kann und ich bin auch sehr angestrengt. Aber in dieser Jahreszeit unterwegs zu sein ,ist so beglückend.
Heute bin ich totmüde, so dass ich nicht ausführlich schreibe.
Kommentare auf dem Blog sind diesmal nicht möglich, wer mir schreiben will bitte per Mail heidehamann@ gmx.de
Schönes Wochenende
Heide


Dienstag, 14. April 2015
Das Ende der Wanderung und ein wundervoller Schlafplatz
So, ich fange mal am Sonntag an, denn ab da war mein Bericht ja nur ganz kurz.
Die Nacht im Sechsbettzimmer habe ich erstaunlich gut überstanden. Die Menschen waren rücksichtsvoll und ich hatte programmiert, dass mich nichts stört. Zum Glück lag ich am gekippten Fenster, denn die Luft war knapp und abgestanden. Von der Straße drangen laute Geräusche herein, so dass es mir schwer fiel einzuschlafen. Wie immer war ich sehr früh wach, aber ich hätte die anderen gestört, wenn ich aufgestanden wäre.
So ein Hostel ist prima, man hat eine Gemeinschaftsküche, so dass ich morgens heißen Kaffee machen konnte.
Dann bin ich losgegangen, um mir Trier anzusehen. Es ist eine großartige Stadt!
Die älteste Stadt Deutschlands, seit 16 vor Christus Hauptstadt des weströmischen Reiches.
Als erstes ging ich zur Basilika, einst Thronsaal Kaiser Konstantins. Die Basilika ist der größte noch existierende Einzelbau der Antike. Sie wird heute als evangelische Kirche genutzt. Die Klarheit der Architektur und die riesigen Ausmaße sind wirklich beeindruckend.
An die Basilika angebaut ist der Palast, den man nicht besichtigen kann. Aber der Palastgarten ist öffentlich. Ein Teil des Gartens entspricht dem Stil der griechisch-römischen Gärten.
Durch den Palastgarten führt der Weg zu den Kaiserthermen. Es sollte eine der größten Badeanlagen des römischen Reiches werden, ist aber nie fertig gestellt worden.
Oberirdisch sind gewaltige Mauerreste sichtbar, ein Fenster der Therme wurde später als Stadttor genutzt.
Allerdings haben mich die unterirdischen Teile stärker beeindruckt. Uraltes Gemäuer, in dem die Fußbodenheizung betrieben wurde und das Wasser angeheizt werden musste.
Lange, verzweigte, dunkle, feuchte Gänge ich war allein in einem abgelegenen Teil und konnte so der Magie dieses Ortes nachspüren. Vor 1700 Jahren haben Menschen hier gearbeitet und heute können wir dieses alte Gemäuer berühren!
Dann ging es zur Liebfrauenkirche.
Die Liebfrauenkirche, die direkt an den Dom angebaut ist, hat etwas sehr Sakrales.
Frühgotik mit schönen, bunten Glasfenstern. Ich habe mich lange dort aufgehalten.
Dann ging es in den Dom. Ein romanisches Gebäude, in dem sich durch Ergänzungen u d Renovierungen viele Jahrhunderte Architektur und Kunstgeschichte spiegeln. Mir wäre reine Romanik lieber gewesen! Der Barockaltar tat mir fast weh!
( mit dem Barock kann ich nichts anfangen, nur die Musik gefällt mir)
Durch die Porta Nigra machte ich mich dann auf den Weg Richtung Mosel, weil ich noch ein Stück Richtung Kordel wandern wollte. Senkrechte Sandsteinfelsen säumen das Moselufer. Der Weg ging steil bergauf, dann immer an der Mosel entlang. Es war schön, noch lange den Blick auf Trier zu haben.
Nach 5 km kam ich nach Biewer. Dort saßen Menschen vor einer Kneipe auf der Straße und luden mich auf eine Apfelschorle ein. Ich erfuhr, dass Biewer angeblich älter sei, als Trier, weil dort schon die Kelten gesiedelt hätten. Bewiesen sei das allerdings nicht.Auf Biewer zu musste ich steil bergab gehen. Klar, dass es dann wieder bergauf ging. Aber wie bergauf, darauf war ich nicht gefasst! Treppen, die kein Ende nehmen wollten!
Auch der Weg zu der Siedlung "Auf der Bausch" war noch leicht ansteigend. Aber dort, irgendwo am Waldrand, wollte ich mein Zelt aufstellen. An den Höhenlinien auf der Karte hatte ich gesehen, dass es die einzige Möglichkeit war. Das Gelände war auch, wie vermutet, ganz eben. Was die Karte mir nicht sagen konnte, der gante Wald war voller Totholz und Brombeerranken. Keine Chance auf einen Schlafplatz. Also weiter!
Am Wegrand, vor einer Bank, fand ich schließlich einen geeigneten Platz. Es wurde auch Zeit, es wurde schon dunkel.
Der Militärflughafen Ramstein ist ganz in der Nähe und so begleitete mich das tiefe Gebrumm der Transportflugzeuge in den Schlaf. Tagsüber donnern die Düsenjäger, oft alle Viertelstunde über die Landschaft hinweg. Aber nur bei schönem Wetter. Und das Wetter war schön, in dem letzten Tagen!
Heute Morgen habe ich mir Zeit gelassen. Es waren nur noch 13 km bis nach Kordel, die würde ich bequem schaffen, auch wenn ich von anderen Wanderern gehört hatte, dass die Strecke enorm anstrengend sein soll.
Zunächst habe ich mich verlaufen. War aber meine Schuld, ich hätte nicht aufgepasst und bin mal wieder einen Umweg gegangen. Aber immerhin, ich habe den Eifelsteig wieder gefunden.
Bis kurz vor der Genoveva Höhle lief alles normal. Es ging bergauf, bergab durch Wald.
Aber dann steile Treppen bergauf, wieder steil bergab, zur Klausenhöhle wieder steil bergauf, in engen Serpentinen, um dann langsam bergab, an einem römischen Kupferbergwerk und Steinbruch vorbei, aufs Butzerbach Tal zuzuwandern.
Ich glaube, es ist eines der schönsten Täler, die ich kenne. Ein enges Kerbtal, fast wie eine Klamm. Die Erosion in die Tiefe ist wesentlich erheblicher, als die in die Breite. Auf 3,3 km Länge des Baches sind 175 m Gefälle. Ein Wasserfall am anderen, steile Wege, Treppen, lange Hängebrücken machen es möglich, dieses schmale Tal zu durchwandern.
Obgleich ich bergab unterwegs war, stellte dieser Weg enorme Anforderungen an Trittsicherheit und Kondition. Aber es hat sich gelohnt.
Nun sitze ich drei km vor Kordel in der Silvesterhöhle. Eigentlich ist es keine richtige Höhle, sondern nur ein Felsüberhang, unter dem ein großer Tisch steht und ein paar Bänke links und rechts. Ich habe beschlossen, dieses Tal noch ein wenig zu genießen und hier, auf dem Tisch, zu schlafen. Alles Andere ist zu abschüssig. Ich werde also mein Aussenzelt über den Tisch decken, da der nicht ganz sauber ist. Darauf Luftmatratze und Schlafsack und oben drüber das Innenzelt, da mein Schlafsack so eklig orange rot ist und das so gar nicht in die Landschaft passt.
Die Buschwindröschen haben ihre Blüten geschlossen, die blauen Sterne des Immergrün leuchten noch und dazwischen ab und zu ein Scharbockskraut. Riesige, bemooste Sandsteinfelsen schauen aus dem steilen, bewaldeten Abhang hervor.
Der Bach plätschert, als hätte er es sehr eilig. Ein guter Platz für die letzte Nacht.
Es geht mir noch immer nicht gut, so dass es mir oft schwer fällt die ganze Schönheit um mich herum so tief zu empfinden, wie ich es sonst kann.
Morgen Mittag treffe ich mich mit Gundula und wir machen in einer Ferienwohnung noch ein paar Tage gemeinsamen Urlaub.
Euch allen, die ihr mich auf meiner Wanderung mit guten Gedanken, Kommentaren, Mails begleitet habt, sage ich Dank.
Hiermit schließe ich den Blog bis zur nächsten Wanderung. So Gott will im Sommer.
Habt eine gute Zeit und viel Freude am Leben
Heide


Sonntag, 12. April 2015
Zwischenbericht
Nur eine kurze Nachricht, da es kühl ist und ich in den Schlafsack will.
Ich bin wieder auf dem Eifelsteig unterwegs, diesmal von Trier Richtung Aachen. Ich habe einen Schlafplatz gefunden, was heute nicht so einfach war und sage euch gute Nacht.Morgen mehr.
Heide


Samstag, 11. April 2015
ImHostel in Trier
Ich bin nicht von der Matratze gekullert, ich habe zum ersten Mal durchgeschlafen und bin heute Morgen schon ziemlich früh los gewandert. Aber schon bald hatte ich wieder einen gesperrten Weg. Diesmal mit einer Beschilderung, die die Umleitung anzeigte. Bestimmt vier km, das heißt für mich zwei Stunden war der Weg weiter. Es ging hoch hinauf und auf der freien Fläche konnte ich die Pfälzer Berge schon ganz nah erkennen.
Gegen Mittag habe ich in Bruch den Eifelsteig verlassen, ich wollte zum nächsten Bahnhof gehen,um nach Trier zu fahren. In Dreis habe ich etwas gegessen und als ich nach dem Weg zum Bahnhof fragte, bot mir der Wirt an, mich eben zu fahren.ca acht km.
Am Bahnhof angekommen, lief gerade der Zug ein.
So hatte ich in Trier Zeit, mir eine billige Unterkunft zu suchen.
Ein Hostel, im Sechsbett- Zimmer, ich schlafe oben, aber nur 15.-€ die Nacht.
Morgen will ich mir Trier ansehen und am frühen Abend eine Etappe Eifelsteig in Richtung Aachen gehen. Mo.dann weiter, bis nach Kordel zum Bahnhof. Der Weg soll ganz besonders schön sein, mit vielen Felsen und Höhlen. Di werde ich zurück nach Daun fahren, um mit Gundula ein paar Tage Urlaub in einer Ferienwohnung zu machen. Bis auf 30 km habe ich den Eifelsteig geschafft, ohne über meine Grenzen zu gehen. Im Durchschnitt bin ich 15 km pro Tag gewandert.
Eine gute Woche wünsche ich euch
Heide


Freitag, 10. April 2015
Durchs wild romantische Liesertal
Ich sitze im Zelt, es ist fast neun Uhr und noch immer ziemlich warm.
Mein Zelt steht in einem Tannenwald, ich höre den nahen Bach rauschen.
Die Vögel singen ihr Abendlied.
Ich bin satt und etwas müde von dem anstrengenden Wandertag.
Gestern, da ich ja nur ganz kurz geschrieben habe, ging es durchs Liesertal.
Tal war untertrieben, denn es ging immer steil bergauf und dann wieder bergab.
Umgestürzte Bäume sperrten den Weg, sie mussten umgangen werden. Aber der Abhang war sehr, sehr steil, an einigen Stellen fast senkrecht. Mit dem schweren Rucksack eine echte Herausforderung. Einmal war der Weg ganz gesperrt und keine Umleitung angezeigt.
Aber die steilen Felshängen, dick bemoost, waren wohl der romantischste Teil der Wanderung.
In Himmerod, einem Kloster, hatte ich im Hotel ausgemacht, dass ich im Keller schlafen könne. Als ich dort ankam, war der Hausherr nicht einverstanden, weil der Keller nicht aufgeräumt sei. Sie versuchten, mich im Kloster unterzubringen, aber der Mönch, der das Abendessen betreute war mehr als unfreundlich.
Dann trafen wir den Abt Johannes, der mir erlaubte, das Zelt auf der Wiese hinzustellen.
iPad und Telefon konnte ich im Hotel laden und es heute Morgen abholen. Aber das Zelt war klitschnass vom Tau und alles wieder gefroren.
Heute ging es zunächst noch durchs Liesertal, dann durchs Salmtal.
Die Sonne malte helle Flecken ins tiefgründiges Moos, das Wasser glitzerte und eine Wasseramsel machte fröhliche Tauchversuche. Am Nachmittag lud mich ein freundlicher Mühlenbesitzer ein, bei ihm zu übernachten, er habe ein kostenloses Zimmer für mich. Aber es war noch zu früh. Sein Hund begleitete mich noch ein ganzes Stück des Weges und mir kam der Gedanke, dass es doch schön wäre, wieder so einen Kameraden zu haben. Ein Tier, warm,liebevoll und zu mir gehörig. Aber wenn ich dann denke, dass der neue Hund auf Yukons Platz schläft, kann ich es mir wieder so gar nicht vorstellen.
Allmählich wird es Frühling, auch hier in der Eifel. Holunder, Hasel, Weissdorn und einige junge Buchen, die geschützt stehen, treiben aus.Die Veilchen duften betörend und sogar zwei Löwenzahnblüten waren schon offen.
Es gab Stellen am Weg, an denen man sehen konnte, dass das Gestein in einem Winkel von 90 Grad zusammengeschoben worden ist.
Während ich in den letzten Tagen so traurig war, dass nichts Schönes zu meiner Seele durchdringen konnte, gab es heute etliche Momente, in denen ich " mit dem Herzen sehen konnte" in denen die Schönheit mich tief berührt hat.
Der Wald, in dem mein Zelt steht ist selbst im Tal noch etwas abschüssig. So habe ich die Luftmatratze mit allem Möglichen zur Hangseite hin unterpolstert. Mal sehen, ob ich schlafen kann oder von der Matratze kullere.
Euch eine gute Nacht.
Heide


Donnerstag, 9. April 2015
Kloster Himmerod
Heute war ein extrem anstrengender Weg,aber ich bin am Kloster angekommen. Dort zelte ich jetzt, kann aber über Nacht mein Handy und iPad aufladen.
Morgen schreibe ich mehr,heute bin ich müde und habe kaum noch Strom
Kommentare könnt ihr z. Zt nicht schreiben.
Nachrichten bitte per Mail. heidehamann@gmx.de
Liebe Grüße
Heide


Endlich sind die Nächte wärmer
Ich habe nicht gefroren heute Nacht.
Jetzt will ich weiter auf Himmerod zu.
Die Sonne scheint, Buschwindröschen, Huflattich, Veilchen, wilde Akkelei und Seidelbast blühen.
Die Vögel zwitschern, es könnte so schön sein.
Es ist schwer, den Kummer anzunehmen, aber da muss ich durch.
Deshalb für heute nur ein kurzer Gruß
Heide


Mittwoch, 8. April 2015
Heute nur kurz, weil es schon spät ist.
Gestern stand mein Zelt an einem Parkplatz hinter einer Sitzgruppe, aber nicht unter Tannen, sondern unter freiem Himmel.
In der Nacht hatten wir vier Grad minus. Mein Zelt war von innen und außen bereift,
Mein Schlafsack außen feucht,weil ich das Zelt nicht ganz geschlossen hatte.
Wenn ich das Zelt etwas offen lasse, beschlägt es fast nie von innen.
Gefroren habe ich nicht, aber ich bin spät losgekommen.
Die Dauner Maare, mit Wasser gefüllte Vulkantrichter, habe ich umwandert, etwas zu Mittag gegessen und dann bin ich aufs Liesertal zugewandert.
Dort bin ich jetzt, an einem kleinen Weiher, oben in den Bergen, in einer großen Schutzhütte.
Ich war so zeitig hier, dass ich Zelt und Schlafsack noch trocknen konnte. So habe ich es in dieser Nacht warm und trocken. Sogar Feuerholz habe ich schon gesucht, um mir morgen früh einen heißen Kaffee machen zu können.
Etwa 7 km bin ich vor Manderscheidt und die Weitere Strecke durchs Liesertal soll besonders schön sein. Die Sonne scheint, die ersten Buschwindröschen haben ihre weißen, unschuldigen Gesichtchen dem Licht zugewandt. Einzelne Huflattichblüten säumten den Weg. Der Weissdorn hat dicke Knospen und die Weidenkätzchen wechseln von Silber zu gelblich.vor allem aber: einige Laubbäume kleiden sich in einen ganz ganz zarten grünlichen Schimmer. Die Drosseln erzählen vom Frühling. Kurze, ständig wechselnde Melodien, die in meinen Ohren klingen, als wollten sie etwas mitteilen.
So, ich habe wieder mal kein Netz, aber morgen werde ich euch den Bericht senden.
Viele Grüße
Heide
PS ich bin jetzt an Manderscheid vorbei und suche die nächste Schutzhütte in zwei km auf. Es ist gegen halb sechs.


Montag, 6. April 2015
Zu den Dauner Maaren
An diesem Morgen fiel das Wandern wieder einmal sehr schwer. Hinunter nach Gerolsteiner dauerte es Stunden. Mittags wurde ich spontan zu einer Tasse Kaffee eingeladen, von Menschen, die dort ein Ferienhaus gemietet hatten. Auch zwei Ostereier bekam ich geschenkt. In Gerolstein habe ich mich lange aufgehalten, etwas gegessen und mich dann hoch zur Löwenburg geschleppt. Es ging steile Treppen rauf, aber der Weg hat sich gelohnt.
Die Reste der Burg sind aus dem 11. Jahrhundert und man hat einen wunderbaren Blick über den Ort.
Steile Basaltfelsen ragen empor, der Ort liegt in einem ziemlich engen Tal.
Und nachmittags ging das Wandern dann auf einmal ganz leicht. Die 12 km bis Neroth bin ich in knapp 4 Stunden gegangen. Es ging ausschließlich durch Wald, fast immer leicht bergauf. Allerdings hatte ich mir eine Umgehung des Eifelsteigs gesucht, von der ich annahm, dass der Weg besser befestigt war. Und diese Annahme war richtig.
Vor Neroth wollte ich die Schutzhütte erreichen, wurde dann aber von einer netten Familie eingeladen, auf ihrem Grundstück zu zelten. Wir saßen noch eine Stunde bei heißem Tee und Ostereiern beisammen, dann ging ich schlafen.

Da ich in meinem Blog nicht schönfärben will, muss ich gestehen, dass ich in den letzten Nächten immer wenig schlafe. Gegen vier wache ich auf, dann kommen die Gedanken und wenn ich aufstehe sind meine Augen dick verquollen vom vielen Weinen.
Auf meiner letzten Wanderung habe ich mich ganz intensiv mit meiner Ursprungsfamilie beschäftigt, dass war ein guter und heilsamer Prozess. Es ist so viel leichter anderen zu vergeben, als sich selber.
Zur Zeit ist das Thema meine Familie, d.h. meine Kinder und all die Fehler und Versäumnisse, die ich zu verantworten habe und unter denen meine Kinder heute noch leiden.
Die Tage sind leichter zu ertragen! Dann Summe ich ein heilendes Mantra, wende mich an alle guten Kräfte im Himmel und auf Erden und habe Momente der tiefen Ruhe.
Heute war ich allerdings total erschöpft, zumal der Aufstieg zum Rotherkopf extrem anstrengend war. Immer wieder musste ich ausruhen, jede Bank war willkommen und zuweilen habe ich mich auch einfach an den Wegesrand gesetzt. Aber dieser Zustand der Erschöpfung hilft auch, ich kann mir im Moment nichts besseres vorstellen, als zu wandern.
Allerdings habe ich den Eifelsteig wieder verlassen, weil ich die Hoffnung hatte, dadurch einige steile Aufstiege vermeiden zu können. Das traf auch zu, es ging immer sanft bergab, auf gut befestigtem Weg. So bin ich jetzt südlich von Daun in Gemünden ( nicht zu verwechseln mit Gemünd, durch dass ich vor Tagen gekommen bin)
Eben sitze ich in einem sehr gepflegten Restaurant und feiere Ostern. Gleich will ich an einem der Maare, an einem abgelegenen Parkplatz mein Zelt aufstellen.
Morgen geht es dann an den Maaren entlang, durchs Liesertal auf Manderscheid zu.
Das soll einer der schönsten Wege sein, auf dem ganzen Eifelsteig.
Viel Freude und Kraft für die kommende Woche wünsche ich euch.
Heide
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Zwischenbericht
Gestern Abend war ich bei einer Familie eingeladen, habe auf ihrem Grundstück gezeltet. Deshalb kam ich nicht dazu in den Blog zu schreiben.
Jetzt bin ich 10 km vor Daum und will weiter, deshalb nur der kurze Gruss.
Es ist kalt da kann ich nicht lange sitzen.
Schönen Tag
Heide


Samstag, 4. April 2015
Tief im Bauch der Erde
Am Morgen bin ich nach Hillesheim runter gelaufen, habe dort einen Kaffee getrunken, etwas eingekauft und mich dann wieder auf den Weg gemacht. Es schneite und regnete ununterbrochen. Das Laufen fiel mir schwer und ich musste mich auf jeder Bank ausruhen. So kam ich nur sehr langsam voran. Der Weg ging durch ein enges Tal, von dick bemoosten Felsen gesäumt. Und dann endlich etwas Blühendes: Märzenbecher, ein ganzer Hang voll von diesen entzückenden weißen Glöckchen über ihren frisch grünen Blättern.
Ansonsten blühen in den Gärten nur die niedrigen Narzissen. Am Wegesrand ab und zu ein paar Veilchen, der Huflattich hat inzwischen fest geschlossene, aber gelbe Knospen, er wartet auf Sonne. Auch bei den Forsythien ahnt man das Gelb. Die Weidenkätzchen schimmern silbern, die Erlen bekommen einen leisen Hauch von lila und grün.
Es ist Vorfrühling, aber immerhin hat eine Lerche gezwitschert.
Der Bach plätscherte fröhlich, ihn schien der Regen zu freuen.
Mittags habe ich lange in einem Lokal gesessen, das iPad musste geladen werden und ich brauchte die Ruhepause.
Am Nachmittag kam die Sonne raus. Die Erde dampfte, weiße Wattewolken zogen über den Himmel und in einer Blattrosette glitzerte ein riesiger Regentropfen wie ein Diamant.
Die Hütte vor Gerolstein, die ich angepeilt hatte, würde ich nicht mehr erreichen, aber sechs km davor gibt es noch eine Schutzhütte, dorthin wollte ich gehen. Der Weg führte durch den Wald, immer steil bergauf, völlig matschig, mit umgestürzten Bäumen, so dass das Wandern ziemlich anstrengend wurde.
Doch dann die Belohnung für die Mühe. Eine Höhle, die man begehen konnte. Sie führte tief in den Berg. Meinen Rucksack hatte ich draußen gelassen, nur die Kopflampe aufgesetzt.
Überall tropfte es und das Wasser an den Steinen glitzerte wie Silber, wenn das Licht darauf fiel. Kleine, ganz weiße Fledermäuse hingen in trockenen Felsspalten.
Auf Grund von Funden nimmt man an, dass Steinzeitmenschen in der Höhle gelebt haben. Wie, das ist mir schleierhaft, denn es tropfte überall und der Boden war ganz nass.
Ich liebe die Melodie der Wassertropfen. Jeder klingt anders, der Rhythmus ist nicht vorherzusehen. Ich habe mich auf einen Stein gesetzt, das Licht gelöscht und in die Dunkelheit hinein gehorcht. Geborgen im Bauch der Erde. Tiefe Ruhe. Ganz klein wird das eigene Sein, aller Kummer relativiert sich. Wie klein sind wir Menschen und wie schnell vergeht unsere Spur auf der Erde.
Als ich aus der Höhle heraus kam, war ich froh, dass mein Rucksack noch da stand.
Zur Hütte waren es nur noch wenige Meter.
Es ist eine große Hütte, so dass ich trocken u d windgeschützt bin. Von hier kann man weit ins Land sehen. 350 vulkanische Gipfel soll es in diesem Teil der Eifel geben.
Heute Abend haben die Vögel zum ersten Mal so richtig gesungen. Ich habe Ihnen lange zugehört und versucht, die einzelnen Stimmen heraus zu hören.
Dann müsste ich das Zelt aufbauen, essen, und jetzt in den Schlafsack kriechen, weil es ziemlich kalt wird.
Gute Nacht und einen schönen Ostersonntag wünsche ich euch.
Heide
PS. WER ÄLTERE BEITRÄGE LESEN WILL MUSS RECHTS AUF STARTSEITE GEHEN.


Samstag, 4. April 2015
Endlich gutes Wetter und eine Kutschfahrt
Heute bin ich sehr weit gewandert, ich habe aber noch nicht nachgerechnet, wie viele km.
Den ganzen Tag war gutes Wetter, Sonnenschein, leichte Wolken, kaum Wind.
Die Vögel haben sich darüber gefreut und waren deutlich munterer, als in der letzten Woche.
Sogar eine Lerche habe ich gehört.
Inzwischen bin ich in der Vulkaneifel angekommen. Aus der Landschaft heben sich überall die vulkanischen Gipfel hervor.
Geologisch ist es ein sehr interessantes Gebiet, da durch die Vulkane und die Gebirgsfaltungen Gestein aus vielen Erdgeschichtlichen Epochen an die Oberfläche getreten ist.
Der Kalkstein, der hier abgebaut wird, hat einen Reinheitsgrad von 98,7%
Hier ist das größte zusammenhängende Höhlengebiet im linksrheinischen.
Es gibt Fichten, die ihre Äste nach oben strecken und Bergfichten, die genetisch so verändert sind, dass ihre Zweige nach unten hängen, damit der Schnee besser abrutschen kann. Hier mischt es sich an manchen Stellen, obgleich Bergfichten eigentlich zwischen ein und zweitausend Metern wachsen.
Dies alles habe ich von einem alten Förster erfahren, der auch geologische Führungen macht.
Da ich zum Abend eine Schutzhütte erreichen wollte, habe ich an einer Stelle den Eifelsteig verlassen, um den bequemeren Weg über eine Nebenstraße zu nehmen. Da kam gerade eine Pferdekutsche, und ich konnte zwei km mitfahren.
In Berndorf sprach mich ein alter Herr an, der mir unbedingt die Kirche zeigen wollte. Er hatte ein schmiedeeisernes Kreuz restauriert und geholfen, den Hahn auf dem Turm neu anzubringen.
Eigentlich wollte ich lieber weiter, um noch bei Licht die Hütte zu erreichen, aber man soll das Leben nehmen wie es kommt und so habe ich mich auf den Umweg eingelassen. Und es hat sich gelohnt: eine frühromanische Wehrkirche in schlichter Schönheit, die zu Herzen geht. Dann wurde mir von der Kirche aus, die auf einem Berg liegt, der Weg zur Schwedenschanze erklärt. Dort ist die Hütte, die ich erreichen wollte. Ich war schon eine Viertelstunde gewandert, da stand der Herr immer noch vor der Kirche und verfolgte, ob ich auch den richtigen Weg gehe.
Um halb acht war ich an der Hütte, etwa einen km vor Hillesheim.
Es ist eine schöne Hütte, in der nun mein Zelt steht. Zelt aufbauen, einige Tel. Gespräche, einige Mails, Abendbrot essen und Blog schreiben, haben bis 22 Uhr gedauert.
Ich habe den Mantel angezogen, doppelte Wollsocken über die Füße gestreift, die Handschuhe so in der Leggins drapiert, dass sie auf der Hüfte liegen, damit es dort etwas weicher und wärmer ist. Ich denke, so werde ich auch bei den erwarteten drei Grad Minus nicht frieren.
Nun will ich schlafen, denn morgen will ich nicht so spät los.
Euch allen eine gute Nacht und frohe Ostertage
Heide


Nachtfrost
Heute Nacht habe ich wieder im Zimmer übernachtet.
Da es mir zur Zeit nicht so gut geht, ich habe Sorgen, schreibe ich heute nicht s weiter, habe den Kopf einfach nicht frei.
Nur eines, es ist ziemlicher Frost und ich habe, obgleich alles ausgebucht war, ein Zimmer bekommen.
Euch allen frohe Ostern
Heide


Mittwoch, 1. April 2015
Die schönste Schutzhütte, die ich kenne
Als ich heute Morgen aufwachte, war alles verschneit. Nicht dick, aber so dass es bis zum frühen Mittag liegen geblieben ist. Meine Kraft hat deutlich zugenommen und so strengt das Wandern mich nicht mehr so an. Dennoch schaffe ich nicht mehr als zwei km in der Stunde.
Wer langsam geht kommt auch ans Ziel! Gegen Zwei war ich in Blankenheim, habe mich dort in einem reizenden Bistro mit viel Kunst zwei Stunden ausgeruht und bin dann noch einmal zwei Stunden gewandert. Jetzt sitze ich in der schönsten Schutzhütte, der ich je begegnet bin. Gardinen sind vor dem Fenster, auch die Flügeltür hat oben Glas. Ein großer Tisch in der Mitte wird von einem Tischtuch und einem Osterstrauss geziert.
Mein Zelt kann ich nicht aufstellen, aber zwischen Tisch und Bank ist Platz für meine Luftmatratze.
Heute war es nur noch zeitweise windig, dann immer wieder Schneeschauer. Aber zwischendurch Sonnenschein.
Ich muss in den Schlafsack kriechen, mir wird kalt.
Alles Gute
Heide