Endlich gutes Wetter und eine Kutschfahrt
Heute bin ich sehr weit gewandert, ich habe aber noch nicht nachgerechnet, wie viele km.
Den ganzen Tag war gutes Wetter, Sonnenschein, leichte Wolken, kaum Wind.
Die Vögel haben sich darüber gefreut und waren deutlich munterer, als in der letzten Woche.
Sogar eine Lerche habe ich gehört.
Inzwischen bin ich in der Vulkaneifel angekommen. Aus der Landschaft heben sich überall die vulkanischen Gipfel hervor.
Geologisch ist es ein sehr interessantes Gebiet, da durch die Vulkane und die Gebirgsfaltungen Gestein aus vielen Erdgeschichtlichen Epochen an die Oberfläche getreten ist.
Der Kalkstein, der hier abgebaut wird, hat einen Reinheitsgrad von 98,7%
Hier ist das größte zusammenhängende Höhlengebiet im linksrheinischen.
Es gibt Fichten, die ihre Äste nach oben strecken und Bergfichten, die genetisch so verändert sind, dass ihre Zweige nach unten hängen, damit der Schnee besser abrutschen kann. Hier mischt es sich an manchen Stellen, obgleich Bergfichten eigentlich zwischen ein und zweitausend Metern wachsen.
Dies alles habe ich von einem alten Förster erfahren, der auch geologische Führungen macht.
Da ich zum Abend eine Schutzhütte erreichen wollte, habe ich an einer Stelle den Eifelsteig verlassen, um den bequemeren Weg über eine Nebenstraße zu nehmen. Da kam gerade eine Pferdekutsche, und ich konnte zwei km mitfahren.
In Berndorf sprach mich ein alter Herr an, der mir unbedingt die Kirche zeigen wollte. Er hatte ein schmiedeeisernes Kreuz restauriert und geholfen, den Hahn auf dem Turm neu anzubringen.
Eigentlich wollte ich lieber weiter, um noch bei Licht die Hütte zu erreichen, aber man soll das Leben nehmen wie es kommt und so habe ich mich auf den Umweg eingelassen. Und es hat sich gelohnt: eine frühromanische Wehrkirche in schlichter Schönheit, die zu Herzen geht. Dann wurde mir von der Kirche aus, die auf einem Berg liegt, der Weg zur Schwedenschanze erklärt. Dort ist die Hütte, die ich erreichen wollte. Ich war schon eine Viertelstunde gewandert, da stand der Herr immer noch vor der Kirche und verfolgte, ob ich auch den richtigen Weg gehe.
Um halb acht war ich an der Hütte, etwa einen km vor Hillesheim.
Es ist eine schöne Hütte, in der nun mein Zelt steht. Zelt aufbauen, einige Tel. Gespräche, einige Mails, Abendbrot essen und Blog schreiben, haben bis 22 Uhr gedauert.
Ich habe den Mantel angezogen, doppelte Wollsocken über die Füße gestreift, die Handschuhe so in der Leggins drapiert, dass sie auf der Hüfte liegen, damit es dort etwas weicher und wärmer ist. Ich denke, so werde ich auch bei den erwarteten drei Grad Minus nicht frieren.
Nun will ich schlafen, denn morgen will ich nicht so spät los.
Euch allen eine gute Nacht und frohe Ostertage
Heide