Das Ende meiner Moselwanderung
So, heute habe ich für zwei Tage zu schreiben. Gestern hatte ich kein Netz und keine Lust.
In Neumagen bin ich erst mittags los gekommen. Ich habe mir noch den Ort angesehen und ziemlich rumgebummelt. Die Erschöpfung des Vortages saß mir noch in den Knochen und außer dem Kopf, tat mir der ganze Körper weh.
Ich beschloss, auf dem Fahrradweg zu wandern, keine Steigungen und immer die Möglichkeit Trinkwasser zu bekommen. Mit der Zeit ging das Laufen besser, so dass ich bis hinter Dezem gekommen bin. Immerhin eine Strecke von 14 km. Aber ohne Steigungen war das kein Problem.
Direkt an der Mosel fand ich einen Schlafplatz. Zwar war auf dem gegenüber liegenden Ufer ein Sportfest, aber durch den Lautsprecher sagte der Organisator, man möge sich beeilen, da es kein Flutlicht gäbe. Ich rechnete also mit Einbruch der Dunkelheit würde es leise werden. Aber weit gefehlt. Bis ein Uhr nachts wurde gefeiert, mit lauter Musik. Am Anfang mit zwei Bands gleichzeitig, so dass die Melodien durcheinander zu hören waren.
Ich nehme an, vor der jeweiligen Bühne könne man nur eine Musik hören, aber für mich war es ziemlich ätzend. Hätte ich das geahnt wäre ich noch einen km weiter gegangen.
Na ja, das sind die Unwägbarkeiten des Wanderns.
Heute Morgen bin ich bis Mehring gelaufen. Dort habe ich gegessen und um etwas Futter für Smilla gebeten. Sie wollten mir nur ein ganzes Menü für acht Euro verkaufen. Nach langem Hin und Her bekam Smilla Spätzle für 3,50 € ich traute mich nicht, zu fragen, ob sie mir Brot verkaufen könnten. Auf die Bitte, mein IPad an den Strom zu hängen, haben sie so reagiert, dass es nur etwa eine viertel Stunde geladen wurde und mir dann zurück gegeben wurde.
Aber wenigstens, das Essen war gut.
Ich bin dann mit vielen Pausen,und guten Gesprächen am Rande des Weges,

bis Longuich gewandert. Da ich gar kein Proviant mehr hatte, war ich gezwungen, noch einmal essen zu gehen. Und oh Wunder: zunächst übernahm ein Ehepaar am Nachbartisch meine Rechnung, dann lud mich der Wirt ein, kostenlos bei ihm auf der Wiese zu zelten. Der Gaststätte war ein Wohnmobilplatz angeschlossen, so dass ich auch duschen konnte.
Ich hatte sehr mit mir gerungen,ob ich wieder auf dem Moselsteig gehen sollte oder auf dem Fahrradweg bleiben. Ich wäre gern durch die Berge gegangen, aber 15 km ohne die Möglichkeit Trinkwasser zu bekommen, war mir zu riskant.
Jetzt bin ich fünf km vor Schweich und morgen fahre ich heim.
Das hat zwei Gründe: erstens ist die Gegend so teuer, dass ich meinen Etat weit überzogen habe, zweitens fühle ich mich erschöpft und sehne mich nach meinem Zuhause.

Einen großen Dank an alle, die mich auf meinem Weg begleitet haben, mir Mails geschickt haben und mit guten Gedanken bei mir waren. Ein besonderer Dank an Alfons, der mir in Notsituationen immer wieder mit Rat zur Seite steht. Und ein Dank an Anja, die meine Blumen im Garten gießt. Ohne sie hätte ich diese schöne Wanderung überhaupt nicht machen können.
Ich beende jetzt den Blog, bis zur nächsten Wanderung und wünsche euch von Herzen alles Gute
Heide