Abschied von der Alb und von Imke
Bei Regen mussten wir heute Morgen die Zelte abbauen. Ich hatte Glück, denn ich habe alle Sachen in den Rucksack gepackt, dann den Rucksack in die Kirche gestellt und dann das Zelt abgebaut. Natürlich musste ich dann noch mal umpacken, denn das Zelt muss unter andere Sachen in den Rucksack, aber das konnte ich im Trocknen tun. Das Frühstück wär hervorragend! Wir haben es so sehr genossen, zumal klar war, dass wir vor Tuttlingen nicht mehr essen könnten, weil den ganzen Tag Regen angesagt war.
Der Himmel weint und ich bin auch in Abschiedsstimmung. Die letzten Stunden auf diesem wunderschönen Wanderweg. Und Imke muss auch von Tuttlingen aus fahren, weil dann der Streik ist und bis Montag keine Züge mehr fahren.
In vier Stunden sind wir die 12 km gewandert und kommen um zwei in Tuttlingen an. Das Ende meines Weges feiern wir mit einem Kaffee und einer Brezel, besorgen dann noch Wanderkarten, damit ich den weiteren Weg planen kann, und dann bringe ich Imke zum Zug.
Nachdem Imke kurz vor vier abgefahren ist, studiere ich in der Bahnhofshalle die Karte. Ich will zum Bodensee weiter, also immer nach Süden.
Nun weiß ich, wie ich die Stadt verlassen muss, genauer kann ich nicht planen, da ich einen Schlafplatz suchen muss.
Hinterm Bahnhof läuft der Donau Radweg, den muss ich kreuzen. Aber ich sehe mit einem Blick, dass ich in der Richtung, in die ich muss, keine ebene Fläche finden werde. Es geht steil bergan.
Hinterm Bahndamm aber gibt es eine Kleigartensiedlung und am Ende der Siedlung eine Wiese. Unter einer Buche, wo der Boden nicht matschig ist, baue ich, immer noch bei Regen, das Zelt auf.
Nun kommt die Rettungsdecke zum Einsatz, die Alfons mir geschenkt hat. Da der Zeltboden von innen nass ist, lege ich die Rettungsdecke hinein und kann so alle meine Sachen auf einer trockenen Unterlage ausbreiten. Nachdem ich gegessen habe und jetzt den Blog geschrieben, werde ich mich ausführlich mit den Wanderkarten beschäftigen. Ich hoffe so sehr, Wege zu finden, die ausgeschildert sind, damit ich nicht an jeder Ecke auf die Karte schauen muss.
Morgen und in den nächsten Tagen soll es nicht regnen!
Bei Regen wandern ist nicht schlimm, aber jetzt ist vieles nass: das Zelt, das Regencape, die Schuhe, die lange Hose, die Leggins. Es wäre schön, wenn ich morgen einiges trocknen könnte.
Mal sehen, was das Leben so bringt.
Möge es euch viel Gutes bringen
Heide