Heute habe ich die meisten Steigungen
Gut gelaunt und zeitig habe ich mich auf den Weg gemacht. Ein wunderschöner Weg, über Wachholderwiesen, durch hohen Buchenwald, an grünen Wiesen vorbei. Hagebutten leuchten am Wegrand. Die Stimmung in der Natur ist verhalten, es ist diesig und sehr bewölkt. Aber, entgegen der Prognose, regnet es nicht.
Immer wieder habe ich weite Ausblicke in eine Ebene, die dicht besiedelt ist, in der aber einige einzelne Berge aufragen.
In einem Gasthaus am Weg kann ich mich waschen und meine Wasserflaschen füllen. Es gibt keine Orte auf meinem Weg und die zwei Liter Wasser müssen wohl 30 Stunden reichen.
Heute ist der Tag mit den meisten Steigungen, laut dem Höhenprofil auf meiner Wanderkarte. Aber ich habe Kraft und komme gut voran. Nur einmal verliere ich den Weg, weil so viele Bäume gefällt worden sind, dass kein Weg mehr begehbar ist. Doch nach kurzer Zeit finde ich das rote Dreieck, mein Wanderzeichen, wieder.
Heute sind keine Wanderer unterwegs und ich genieße die Ruhe. Aus dem Tal hört man nichts, auch kein Straßenlärm dringt in diese Höhe vor. Das ist so selten in Deutschland.
Gestern, bei Sonnenschein und über 20 Grad waren ganze Völkerwanderungen unterwegs, die Schwaben lieben wandern und so ein Sonntag bietet sich da ja an.
Ich habe mir vorgenommen, bis zum Bossler zu gehen, eine Strecke von 17 km.
Am Bossler gibt es ein Naturfreundehaus. Sicher ist es unter der Woche nicht bewirtschaftet, aber ich hoffe einen geraden und vielleicht auch überdachten Schlafplatz zu finden.
Aber, da ich eine lange Mittagspause gemacht habe, und da es um fünf doch noch angefangen hat zu regnen, habe ich beschlossen in einer winzigen Hütte zu bleiben.
Leider ist das Dach nicht ganz dicht, so dass ich mein Zelt aufgebaut habe. Vorn und seitlich sind nur noch 30 cm Platz. Leider ist eine viel befahrene Strasse in unmittelbarer Nähe. Aber ich weiß, ich kann mir sagen, dieses Geräusch geht mich nichts an und dann kann ich trotzdem schlafen. Heute waren es wieder nur 12 km. Die Tage sind einfach zu kurz. Na ja, mich jagt ja nichts. Ich werde den Abend damit verbringen, etwas polnisch zu lernen.
Alles gute
Heide
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wanderheide am 20. Oktober 14
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