Gesegnetes Wasser
Das Wandern ging gut, gestern Abend. In Altdorf hatte ich noch einmal Glück. Als ich nach einem Supermarkt fragte, ich musste Nescafé kaufen, fuhr mich die Frau dort hin und wieder an den Wanderweg zurück. Zu Fuß hätte ich eine Stunde gebraucht.
Kurz nach Hagenhausen kreuzt ein Bach den Wanderweg. Wie ich gehofft hatte, fand ich einen prima Schlafplatz, direkt am Bach. Ab und zu hörte ich ein Pferd schnauben, ich zeltete unmittelbar neben einem Gestüt. Wie jeden Abend, sagten mir die Käuzchen gute Nacht.ich habe wunderbar geschlafen.
Da ich das Überzelt nur über die eine Hälfte ziehe ( so kriege ich mehr von der Umgebung mit und das Zelt beschlägt nicht von innen ) muss ich auf der Hut sein, falls es regnet. Obgleich kein Regen angesagt war, fing es nachts an, leise zu nieseln. Das klingt so sanft, eine wunderbare Schlafmusik. Aber vorher habe ich schnell noch das Zelt zu gemacht.
Heute Morgen ging es erst einmal in den Bach, mich und einige meiner Sachen waschen. Zum Frühstück bin ich noch einmal in den Schlafsack gekrochen, damit die Füße wieder warm werden.
Ganz gemächlich bin ich weiter gezogen, zunächst eine lange Strecke bergauf, aber es war gut zu schaffen. Als ich in einem Haus nach Wasser fragte, brachte mir der Mann die gefüllte Flasche und sagte, er habe das Wasser gesegnet. Er würde alles Wasser segnen. Ein Geschenk, nicht nur Wasser, sondern gleichzeitig einen Segen zu bekommen.
Wenn die Landschaft nicht so spektakulär ist, werden sie kleinen Dinge wichtig: die letzten Skarbiosen am Wegrand, der süße Blumenduft im tiefen Wald, von dem ich mir nicht erklären konnte, woher er kam.
Später, als ich über eine Hochebene wanderte, entdeckte ich ein Feld, auf dem als Zwischenfrucht Pflanzen angesät waren, die ich nicht kannte. Sie sahen aus, wie zu groß geratenes Hirtentäschelkraut und verströmten diesen lieblichen Duft, den der Wind in den Wald getragen haben musste.
Die Schwarzen welken Blätter der Pappeln verströmen einen würzig, modrigen Duft, die Eschen, die ihre Blätter sehr spät im Jahr bekommen, verlieren sie mit am ehesten. Und in einem alten Buchenwald war der Boden vollkommen bedeckt mit jungen Ahornbäumchen 10 bis 40 cm hoch. Nicht eine junge Buche stand dazwischen.
Die Menschen hier wehren sich alle gegen die Geplante Hochspannungsleitung, die die Energie aus Windkraft in den Süden transportieren soll.
Ich kann es verstehen! Diese liebliche Landschaft würde verschandelt und unter einer Hochspannungsleitung zu wohnen ist sicher nicht sehr gesund.
Nach einer kurzen Mittagsrast bin ich weiter gewandert, bis kurz vor Pilsach.
Ich wollte nicht mehr in den Ort, weil ich dann Nähe der Autobahn hätte schlafen müssen.
So habe ich mein Zelt in einem Fichtenwald aufgestellt, leider nicht sehr eben.
Ich habe die Luftmatratze mit Klamotten unterlegt, um so die Schräge auszugleichen. Mal sehen, wie die Nacht wird.
Den schönen, weiten Blick über Pilsach und weit ins Land, konnte ich nicht fotografieren, es war zu diesig und sah nicht gut aus. Schade, das hätte ich euch gern gezeigt, selbst wenn es Kopf gestanden hätte.
Übrigens, das i Päd. über Kopf zu halten, damit die Bilder dann richtig im Blog erscheinen nützt auch nichts. Das i Päd erkennt den Fehler und dreht sie automatisch richtig rum.
So, für heute gute Nacht und einen schönen Sonntag
Heide
wanderheide am 28. September 14
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