Es ist soooo schön unterwegs zu sein
Ihr Lieben,
An der Lillachquelle war es kalt, morgens nur drei Grad, aber ich habe nicht gefroren und da mir so schön warm war, fiel es mir auch nicht schwer, mich im kalten Bach zu waschen.
Dann bin ich weiter gezogen.
Der Weg war nicht sehr anstrengen, leichte Steigungen, eine ruhige Landschaft,keine spektakulären Felsformationen mehr, sondern nur ab und zu bemooste große Steine.
Ich singe leise mein Mantra vor mich hin und habe nur Freude am Wandern.
In Schnaittach gibt es ein Abendessen und anschließend schaffe ich es gerade mal aus dem Ort heraus. Ich übernachte auf einer Streuobstwiese mit Blick auf den Ort.
Streuobstwiese heißt das nicht, wie ich dachte, weil das Obst streut, sondern weil die Bäume,sowohl von den Sorten, als auch von der Anordnung nicht geordnet sind, sondern wie hingestreut.
Und die Küchenschelle ( eine Blume) hat nichts mit einer Küche zu tun, sondern die Blüte sieht wie eine kleine Kuhglocke aus. Kuh verkleinert gleich Kühchen.
Gleich am Morgen begann der erste steile Aufstieg zum Rothenberg mit einer barocken, riesigen Festungsanlage. Von der Rückseite, an der der Wanderweg vorbei führt, sah es fast aus, wie ein Betonbunker. Erst bei genauerem Hinschauen bemerke ich, dass es neue Steine sind, die maschinell geschnitten wurden und aber genau übereinander lagen. Die Festung wird laufend wieder aufgebaut.
Eine Besichtigung war nicht möglich, es war noch zu früh.
Dann ein ungeheuer anstrengender Abstieg, zum Teil sehr steil und rutschig.
Und sofort der nächste steile Anstieg zum Glatzenstein. Man hatte aber kaum Aussicht, ich dachte, man würde von dort weit sehen können.
Wieder ein steiler, gefährlicher Abstieg. In den Alpen hätte man an solchen Stellen eine Seilsicherung.
Dann noch zwei mal über einen Gipfel, den großen und kleinen Hansgörgel, zu denen der Anstieg aber nicht so steil war, weil ich relativi weit oben weiter wandern konnte. Als ich in Kühnhofen ankam, war ich fix und fertig, obwohl nur etwa neun km hinter mir lagen. Ich habe gegessen,einen wunderbaren Karpfen blau.
Dann wollte ich am Bach, ein wenig am Dorfrand übernachten.
Als ich mein Zelt aufgebaut hatte, kam eine junge Frau, Katja Buchholz, und fragte, ob ich es warm hätte und irgend etwas brauche.
Ich bat sie, mein iPad aufzuladen, würde morgens zum Kaffee eingeladen und fragte, ob ich auch duschen dürfe.
Nach einer ruhigen Nacht war ich schon so früh wach, das ich beschloss, mich doch im Bach zu waschen.das kalte Wasser tut mir so gut!
Nachdem ich zusammengepackt hatte, bekam ich einen Kaffee, ein Müsli, konntemeine Haare und etwas Wäsche waschen und bin dann wohlgemut weiter gezogen.
Das Wetter ist bedeckt, aber es hat nicht geregnet, ein Vorteil. Der Weg führte mit leichten Steigungen Bergauf, bergab, meist ging es durch dichte, naturnahe Wälder, die in dem Dunst ganz verträumt dalagen.
10 km bin ich schon gewandert, fühle mich noch ganz unternehmungslustig, aber ich schaffe es wohl wahrscheinlich nicht mehr zu einer Ortschaft. Deshalb muss ich rechnen, dass ich keinen Netzempfang habe.
So sitze ich jetzt in einer Wirtschaft um euch zu erzählen, wie es mir geht.
Bilder versuche ich später einzustellen, jetzt will ich weiter.
Euch ALLES GUTE
Heide