Ich koche Unmengen von Apfelmus ein
Nach länger Zeit melde ich mich mal wieder. Ich hatte den Eindruck, dass niemand mehr auf meinen Blog schaut, weil es jetzt ja nicht mehr so viel besonderes zu berichten gibt.
Mit Erstaunen habe ich gesehen, dass 187 Menschen das Gedicht angeschaut haben, und der ein oder andere schickt eine Mail um zu fragen, wie es Yukon geht.
Der Hund ist soooo viel agiler, als in den letzten Jahren, so dass ich schon fast bedauert habe, nach seiner OP nicht doch noch einmal los gewandert zu sein.
Andererseits hat er jetzt eine hervorragende Ernährung, viel rohes Fleisch und rohes Gemüse, wenig Kohlehydrate und täglich kolloidales Silber ins Futter.
Wenig Kohlehydrate und Silber soll gut gegen Tumorerkrankungen sein.
Das lässt sich natürlich auf einer Wanderung nicht so machen.
Ich habe mir am 4.9. die Schulter ausgekugelt, als ich an der Kompostkiste gefallen bin. Dabei wurde ein Nerv verletzt, so dass die Linke Hand partiell gelähmt ist. 10 Tage musste ich im Krankenhaus liegen, dann wurde die Reha abgelehnt und, nachdem ich Einspruch erhoben habe, doch bewilligt.
Am 22.10. fahre ich nach Malchow in der Mecklenburgischen Seenplatte.
Die Prognose für die Hand ist recht gut, täglich mache ich Fortschritte, so dass ich schon fast gedacht habe, die Reha sei nicht mehr nötig. Aber sowohl mein Arzt, als auch die Physiotherapeutin meinen, ich solle fahren. Da mir meine Gesundheit so wichtig ist, werde ich diese Möglichkeit wahrnehmen.
Wenn ich während der Wanderung in meinen Blog geschrieben habe, hat es mir immer etwas leid getan, dass ich die tiefen Naturerlebnisse nicht in Worte fassen konnte, denn sie waren das Wichtigste auf diesem Weg u d haben mich, so hoffe ich, nicht nur kurzfristig verändert.
Was auf jeden Fall- bis jetzt- geblieben ist: ich finde, wenn ich raus komme, sofort den Zugang zur Natur auf einer tieferen Ebene.
Das hat früher immer etwa 1 1/2 Stunden gedauert. Jetzt ist es wie in einer guten Freundschaft, in der man, auch wenn man sich lange nicht gesehen hat, ganz vertraut miteinander sein kann.
Viel von dem, was ich empfunden habe, ist mir jetzt in dem Buch von Rachel Joyce "die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" begegnet.
Es ist so zart und einfühlsam beschrieben, das ich fast den Eindruck hatte, sie sei schon mal lange gewandert. Allerdings habe ich keine Phasen von absoluter Erschöpfung gehabt, aber der Fuß hat mir oft mehr zu schaffen gemacht, als ich zugeben wollte. Harold Fry ist nur Strasse gewandert, und dennoch sind die Beschreibungen des Weges so differenziert und sensibel. Wie sie über die unterschiedlichen Grüntöne, die Wolken, die ziehenden Vögel schreibt, das ist bemerkenswert.
Ich bin so froh, dass ich mitten in der freien Landschaft wohnen darf, in einem Raum, der nach Osten, Süden und Westen Fenster hat, so dass ich von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang Himmel, Wolken und Landschaft miterleben kann. Ich dusche morgens mit kaltem Wasser im Freien, da ich keine Nachbarn habe. Dabei begrüße ich die vier Himmelsrichtungen, und stelle mich bewusst in den Kreis des Lebens und Vergehens.
Ich glaube, ich könnte nicht mehr in der Stadt leben.
Vielleicht bitte ich meine Schwiegertochter, dass sie in den nächsten Tagen mal ein paar Fotos von meinem Häuschen ( 25 qm) und der Umgebung in den Blog setzt, das habe ich nämlich noch immer nicht gelernt.
Ich koche in jeder freien Minute Apfelmus ein, es gibt in diesem Jahr eine so reiche Ernte u d ich kann nicht mit ansehen, wenn das Obst vergammelt.
Aber allmählich gehen mir die Gläser aus und in der Gefriertruhe ist auch kein Platz mehr.
Es wäre schön, wenn ich ein Feedback bekommen würde, ob noch Interesse besteht, dass ich den Blog sporadisch fortführe. Wer nicht im Blog kommentieren mag, kann mir eine kurze Mail schicken an : heidehamann@gmx.de
Euch allen, die ihr diese Zeilen lest, einen wunderschönen Herbst mit diesem klaren,kühlen Licht und den Farben, die so vielfältig sind, dass mir das Herz aufgeht.
Eure Heide
wanderheide am 15. Oktober 12
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