Begegnung mit Alfons
Bevor ich Euch von der Begegnung mit Alfons berichte, muss ich Euch noch die wichtigsten Eindrücke der letzten Tage schildern. Ich wandere jetzt in der Fränkischen Schweiz. Die Strecke zwischen Zultenberg und Görau ist besonders aufregend. Steile Felswände fallen zu weiten Tälern ab, verkarstetes Juragestein prägt die Landschaft. Trockenrasen mit seiner vielfältigen Blumenpracht fasziniert auf Schritt und Tritt. Durch ganz enge Täler, die von steilen Felsen gesäumt waren, geht es weiter nach Niesten.
Unter dem Dach eines Holzschuppens konnte ich mein Zelt aufbauen, ganz eben und am Morgen nicht taunass. Im Dorf gab es eine Quelle mit ganz viel Wasser, so dass ich Wäsche waschen konnte, die unter dem Dach abtropfen konnte.
In Weismain konnten wir eine Regenphase wieder in der Gaststätte, in der wir gegessen haben, abwarten.
Kurz vor Kloster Langheim fanden wir im Wald ein großes Dach mit Podest, wie eine Bühne. Wieder ein hervorragender Schlafplatz. In solchen Situationen kommt mir zu Gute, dass mein Zelt auch ohne Häringe steht.
Am nächsten Morgen sind wir zur Basilika 14 Heilige gewandert, wo wir uns mit Alfons verabredet hatten. Alfons hat meinen BLog gelesen und deshalb Lust einen Tag mit mir zu wandern. Wir kannten uns noch nicht. Alfons war mit seinem Wohnwagen unterwegs und auf der Durchreise gerade in unserer Nähe. Er schlug uns vor, dass er einen Zeltplatz sucht, etwas Schönes kocht und uns dann am Ende unseres Wanderweges mit dem Auto abholt.
So konnten Gernot und ich noch über den Staffelstein wandern, von dem es weite Blicke ins Tal, auf den Frankenwald und ich glaube, auch auf den Thüringer Wald gibt. Wir erlebten einen wunderschönen Abend auf dem Campingplatz von Bad Staffelstein.
Alfons ist ebenfalls Fernwanderer und so konnten wir manche Erfahrungen austauschen.
Alfons erzählte u s von einem 75 jährigen Mann, der vor einigen Jahren ein Bein amputiert bekommen hatte und trotzdem eine Fernwanderung macht.
Am Dienstag haben wir Gernot zum Zug gebracht und sind dann auf dem Frankenweg weiter gewandert. Mein Zelt und Alfons Wohnwagen hatten wir auf dem Campingplatz gelassen, dadurch war mein Rucksack ganz leicht.
Dienstag,der 10.7., ein ganz besonderer Tag für mich, denn da bin ich drei Monate unterwegs.
Ich wurde gefragt, ob ich lieber zu zweit oder lieber alleine wandere.
Es sind zwei völlig unterschiedliche Varianten. Mit Gernot und Alfons war es so, dass die menschliche Begegnung im Vordergrund stand und ich mich an der Natur, den Felshängen, den Weiten Ausblicken gefreut habe, aber die Eindrücke gehen längst nicht so tief. Ich kann also sagen, es ist anders, zu zweit zu wandern, es war sehr schön, denn Gernot ist ja ein guter Freund und Alfons ist mir so sympathisch, dass die Begegnung eine Bereicherung in meinem Leben darstellt. Außerdem hat Alfons mir gute Tipps in Bezug auf mein iPad gegeben, so dass ich allmählich immer mehr darauf machen kann.
Jetzt sitze ich im Zug nach Ellwangen, an der Schwäbischen Alb. Alfons hat mich in Nürnberg zum Bahnhof gefahren.
Ich habe mir Versicherungsformulare dort hin schicken lassen, denn in Ellwangen wohnt meine Schwester, die ich sowieso besuchen wollte.Ich muss wegen eines Unfalls, den der Schornsteinfeger beim Fegen meines Schornsteins hatte, einiges regeln. Ich denke, am Freitag oder Samstag fahre ich an den Frankenweg zurück und setzte meine Wanderung fort.
So, heute Abend schreibe ich nicht mehr.
Ich Grüße Wuch alle ganz herzlich
Heide