Auf Brettern geschlafen
Die zweite ungute Nacht! Die Hütte war zwar sehr schön, ich hatte sie auch auf Nägel untersucht, bevor ich meine Luftmatratze hingelegt habe, aber an der Fußleiste habe ich einen Nagel übersehen, und so lag ich gegen Mitternacht nicht mehr warm und weich auf der Matrtze, sondern kalt und hart auf dem Boden. Ich war unausgeschlafen und es war kalt, als ich aufgestanden bin. Als erstes habe ich die Luftmatratze geflickt.
Ein Jogger kam vorbei und wir haben kurz gesprochen. Als ich noch am einpacken war, kam ein Auto angefahren, der Jogger saß drin und hat mich zum Frühstück eingeladen. Er fuhr einen Landroover oder so was ähnliches, und während ich noch rasch die letzten Sachen einpackte, sagte er zu Yukon "Hopp" und Yukon sprang in den Kofferraum. Dieser Hund fährt also mit jedem mit, denn er konnte nicht wissen, dass ich gleich auch einsteigen würde. Mich erwartete ein wunderbares Frühstück , aber vorher ein heißes Fußbad und eine Tasse Holundertee. Dann wurde ich wieder zurück gefahren und konnte meine Wanderung fortsetzen. Der Kammweg ist sehr reizvoll. Ich bin nach Seiffen gewandert und habe mir dort die Schnitz- und Sägearbeiten angeschaut. Fast in jedem zweiten Haus werden diese Holzarbeiten angeboten. Nussknacker, Engel, Pyramieden, Fensterbilder, kleine und große Figuren. Vor einem Haus standen drei Meter hohe gedrechselte Figuren.
An einem anderen Haus konnte man lesen, dass die Familie schon in der sechsten Generation diese Schnitz-Säge- und Drechselarbeiten macht.
Dann bin ich weiter gewandert, Richtung Olbernhau. Ich wollte mir ein Zimmer nehmen, aber unterwegs war alles ausgebucht.
So habe ich doch wieder mein Zelt im Wald aufgebaut, an einem Bach, an dem ich mich in Ruhe waschen konnte (das ist heute morgen flach gefallen) auch Unterhosen und Strümpfe hängen zum trocknen in der Schutzhütte, neben der das Zelt steht. Zum Glück gibt es in 100 m Entfernung eine Quelle mit Trinkwasser, ich hatte nicht genug mitgenommen, da ich ja rechnete, ins Zimmer zu gehen.
Es ist auch nicht mehr so kalt. Aber hier ist alles sehr viel später, es blüht noch der Flieder. Der Winter dauert fünf Monate und der Schnee kann bis zur Dachrinne reichen.
Ich bedaure, dass ich mich nicht intensiver mit Vogelstimmen befasst habe, es wäre schön, die kleinen Sänger namentlich begrüssen zu können. Ich freu mich auf den morgigen Tag und hoffe, dass ich heute Nacht besser schlafen kann. Die Luftmatratze ist dicht, ich sitze schon seit einer Stunde darauf.
Es kann sein, dass ich hier demnächst das tschechiche Netz habe, dann kann ich keinen Blog schreiben, weil das zu teuer wird.
Ich würde dann Andrea anrufen, sagen, dass alles o.k. ist
und sie schreibt das in meinen Blog, damit sich niemand Sorgen machen muss.
Ich wünsche Euch, dass es euch genau so gut geht, wie mir. Bis jetzt ist der große Durchhaenger noch nicht gekommen.
Heide