Tanzende Eichen
Heute schreibe ich schon am Nachmittag, es ist einfach zu heiß, um weiter zu laufen. Ich sitze an einem Seitenarm der Spree und halte meine heißen Füße ins Wasser. Seit Tagen wandere ich durch Kiefernwälder, keine großen, imposanten Kiefern, sondern so etwa 30 Jahre alt. Ich sehne mich nach
Laubwald, der richtigen Schatten macht und mit seinem hellen Grün die Seele erfreut. Und da komme ich aus dem Wald, rechts ein Wiesental mit Bach, so dass Yukon trinken kann, links hohe Akazien und Haselsträucher davor. Alles ist hell, freundlich und frisch, nach der langen, sandigen Durststrecke.
Am Wiesenrand steht eine riesige Eiche, die ihre Äste so grazil, schwungvoll und liebreizend nach allen Seiten ausbreitet, als wolle sie im nächsten Augenblick davon tanzen. Vor Fürstenwalde habe ich schon zwei solcher Bäume gesehen, davor noch nie, obwohl ich doch so viel wandere.
Ich genieße jeden Tag,an dem ich unterwegs bin, und freue mich über die Kraft, die mir geschenkt wird.
Hier an der Spree tanzen die Mücken an der Wasseroberfläche, heute morgen waren sie eine solche Plage, dass ich dasRegencape mit Kaputze angezogen habe, um mich ihrer zu erwehren.
Ich grüsse Euch alle sehr lieb und wünsche Euch viel Lebensfreude.
Heide
wanderheide am 11. Mai 12
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