Eisigkalt für Frühaufsteher
Da ich gestern keinen Netzempfang hatte, erzähle ich heute von zwei Tagen!
Ganz früh haben mich die Vögel geweckt und ich hatte Lust in den Sonnenaufgang hineinzuwandern. Um 5.30 bin ich aufgestanden, eine dicke Raureifschicht war auf meinem Zelt und die Finger wurden beim Abbauen eisig kalt. Ohne gewaschen zu sein, oder einen Kaffee gekocht zu haben, bin ich aufgebrochen(von Boitzenburg aus). Der Weg, den ich zunächst gegangen bin, ist 2008 als schönster Wanderweg Deutschlands ausgezeichnet worden.
Weiße und gelbe Buschwindröschen , Goldlauch, Veilchen, Vogelgesang und junges Grün ließen den Weg ganz leicht werden. Natürlich wird einem beim Wander schnell wieder warm, und so konnte ich mich nach zwei Stunden
an einem See waschen, ( wieder eisig kalt, und an- und ausziehen bei 4 Grad und kräftigem Wind, da kam ich mir schon ganz tapfer vor, nicht ungewaschen herumzulaufen.
Den ganzen Tag bin ich durch Mischwälder, Auenwälder , dunkles Nadelgehölz
und Alleen mit knorrigen Bäumen gegangen.

Der Weg ist das Ziel...

Es gibt bei mir drei Arten des Gehens: schleppend, schreitend und federnd. Gestern war schreiten und zeitweise sogar federnd möglich. Ich hatte so viel Kraft und Lust an der Bewegung, dass ich sehr weit gegangen bin. (bis 6 km vor Lychen )
Auf einem kleinen Biwakplatz für Paddler haben wir unser Zelt aufgebaut.
Als ich heute aufgestanden bin, schien die Sonne schon schön warm, ich kam spät los und bin langsam gegangen, mit vielen Pausen. Gestern war es wohl etwas zu viel gewesen.so kam ich erst Mittags in Lychen an. Lychen ist von Seen umgeben, es scheint, als würde es kaum ein Haus geben, das nicht am Ufer liegt.
Auf einer sonnigen Terrasse, mit Blick aufs Wasser, habe ich wunderbar zu Mittag gegessen. Dann war ich einkaufen. Vor allem für Yukon bin ich froh, wenn immer etwas Richtiges zu fressen da ist.ein paar km sind wir noch gegangen. Da wir später kein Wasser mehr gehabt hätten, haben wir schon um 17.30 Uhr das Zelt aufgebaut. Auf einer Anhöhe , im Kiefernwald mit ganz weichem Boden, neben einem kleinen Bach.
Morgen werden wir in 3 bis 4 km den E 10 (Europäischer Fernwanderweg) erreichen, der und dann nach Potsdam führen soll. Wenn er gut ausgeschildert ist, würde das enorm viel Strom vom i Päd sparen, weil ich nicht immer wieder auf die Wanderkarte zu schauen brauche.
Eine Drossel singt ihr Abendlied, der Wald, in sanfter Dämmerung, hat etwas magisch märchenhaftes.
Yukon zieht es heute vor, im Vorzelt zu schlafen, der Boden ist trocken, weich und warm. So soll er seinen Willen haben.
Fühlt Euch alle lieb umarmt,
Heide.

Wohin mag diese Tür wohl führen?