Unterwegs im Frankenwald
Gestern sind Gernot und Rea gekommen. Nachdem wir gut gefrühstückt hatten, hat uns Rea an unseren Wanderweg gefahren, sie musste nach Hause, weil sie einen Termin hatte und Gernot und ich sind einen wunderschönen Weg gewandert. Auf dem Prinz Leopold Turm, knapp 900 m ist der Berg hoch, hatten wir einen ganz weiten Ausblick über dieses schöne Mittelgebirge.
Durch enge aber nicht düstere Täler, an plätschernden Bächen führte der Weg weiter. Gegen Abend fing es an zu regnen, aber als wir unsere Zelte aufbauen wollten, hörte es auf. Wir haben Wasser aus dem Bach abgekocht und Brennesseltee gemacht, und als ich zum Duschen am Bach war, es wurde schon dunkel, war der Wald voller Glühwürmchen.
Gerade nachdem wir in unsere Zelte gegangen sind, fing es wieder an zu regnen. Ich habe das Gefühl, ich habe immer Glück.
Die Tageskarte, die wir heute früh gezogen haben lautete Verantwortung.
Ich wurde danach gefragt, ob ich die denn immer noch ziehen würde. Ja, jeden Morgen.
So, wir wollen morgen früh weiter, deshalb gute Nacht.
Heide
wanderheide am 03. Juli 12
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Lektüre
Es fällt mir schwer, den ganzen Tag still zu sitzen und den Fuß zu kühlen.
Aber: Kurzgeschichten von Siegfried Lenz und der Roman v " Vom Hundertjährigen, der aus dem Fenster sprang und verschwand " helfen mir über die Zeit hinweg. Der Fuß ist ein ganz klein wenig besser, man ahnt schon wieder, wo der Knöchel sitzt.
Das Buch vom Hundertjährigen.... Kann ich wärmstens empfehlen, es ist so humorvoll und u terhaltsam, es lohnt sich, das zu lesen!
Leider bin ich zu dumm, mir billige Bücher herunter zu laden. Ich bin immer erstaunt, wenn ich es überhaupt schaffe und weiß dann hinterher nicht mehr, wie ich das eigentlich gemacht habe. Na ja, Übung macht den Meister.
Ausserdem frische ich meine Polnischkenntnisse auf. Ich bin erstaunt, dass ich verhältnismäßig wenig vergessen habe.
So, am Abend schaue ich noch ein Stündchen in den Fernseher, das habe ich dann ja für lange Zeit nicht mehr.
Einen schönen Sonntag
Heide
wanderheide am 30. Juni 12
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Fünf Tage in Naila
Ihr Lieben,
auf ärztlichen Rat schone und kühle ich meinen Fuß, da er in den letzten Tagen wieder richtig schlimm geworden war. Gernot kommt erst am Sonntag, so dass ich rechne, dass wir Montag weiter wandern.
Zum Glück ist es mir gelungen ein ebook ruter zu Laden, so dass ich wenigstens etwas zu lesen habe. So liege ich viel auf der Terasse, Quark auf dem Fußgelenk und lese. Da es nichts Neues geben wird, schreibe ich die nächsten Tage wahrscheinlich nichts in den Blogg.
Liebe Grüße Heide
wanderheide am 28. Juni 12
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Die richtige Diagnose
Dank Aboretum bin ich in Naila nicht zum Praktischen Arzt, sondern zum Orthopäden gegangen. Der hat einen Ultraschall gemacht und eine Gelenkkapselentzuendung festgestellt. Ich glaube, er hat Recht, so fühlt es sich eher an. Die Sehnenscheidenentzuendung habe ich nie ganz geglaubt, weil ich in der Achillessehne keine Schmerzen hatte.
Ich soll den Fuß kühlen und ruhen, das ist die Hauptsache. Aber nicht, wie bei einer Sehnenscheidenentzuendung sechs bis sieben Wochen, sondern nach einer Woche müsste es deutlich besser sein.
Da ich Gernot erwarte und der nicht kommt um mit mir auf dem Zimmer zu hocken, ruhe ich den Fuss jetzt aus, wandere dann mit Gernot und mache danach eine längere Pause. Möglichst auf einem Campingplatz, damit es nicht so teuer wird.
Heute bin ich mit dem Zug von Naila zurück nach Marxgruen gefahren und habe dort ein Zimmer für 18.-€ bekommen. Der Rucksack war arg schwer, da ich eingekauft hatte und auch für Yukon Futter mitgenommen habe.
Yukon geht es gut, der Tierarzt hat allerdings Tabletten für die Gelenke verordnet, die den Knorpel aufbauen sollen.
Yukon hat noch immer zwei kg Übergewicht, das zeigt, dass er genug zu fressen bekommen hat.
Ich habe mehr als fünf kg abgenommen, fühle mich aber ganz wohl und esse mich immer satt. Wenn ich wieder zu Hause bin, sind die ganz schnell wieder drauf.
So, die Wirtin hat mir den Spinat gekocht, den ich eingekauft hatte. Spinat könnte ich drei mal die Woche essen!
Bis bald
Heide
wanderheide am 26. Juni 12
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König David und das Höllental
König David heißt ein Aussichtspunkt und das Höllental ist wild romantisch, tief eingeschnitten mit steilen Felswänden und wird von der Selbitz durchflossen. Die Wanderung heute war schön, die Landschaft abwechslungsreich. An der Selbitz bin ich viele Stunden entlang gewandert und habe jetzt mein Zelt zwei km vor Naila auf einer Wiese direkt am Bach aufgestellt. Ich denke, dass ich in Naila Pause mache bis Mi oder Do um meinen Fuß zu schonen und auf meinen Freund Gernot zu warten, der ein paar Tage mitwandern will.
Das Wetter ist freundlich zu uns, es ist verhältnismäßig kühl, das ist gut zum Wandern, mittags hat es kräftig geregnet, da habe ich meine Luftmatratze aufgeblasen, den Schlafsack ausgepackt und mich am Wegrand, unter einer Eisenbahnbrücke, ausgeruht.
Jetzt hoffe ich nur, dass ich morgen in Naila ein preisgünstiges Zimmer mieten kann.
Viele liebe Grüße
Heide
wanderheide am 25. Juni 12
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Auf dem Frankenweg !
Heute morgen waren meine Sachen noch nicht alle trocken, deshalb bin ich erst am späten Vormittag losgewandert. Die letzte
Etappe auf dem Kammweg Erzgebirge / Vogtland. Wieder ging es an der Grenze entlang, auf dem Grünen Band. Diesmal war der Weg aber deutlich ansprechender, so dass das Wandern Freude gemacht hat. Erschütternd ist allerdings, wie viele Gehöfte und Dörfer abgerissen wurden, um die Grenzsicherung zu erbauen und freie Sicht zu haben. Immer wieder findet man Hinweistafeln.
In Blankenstein, dem Drehkreuz des Wanderns, angekommen, habe ich eine Kleinigkeit gegessen und bin dann zügig weiter gegangen, denn im Regenradar hatte ich gesehen, dass es in etwa einer Stunde nass werden würde.
So haben wir einen Platz im Fichtenwald, nah bei Blankenstein, als Zeltplatz gewählt. Kaum stand unsere Behausung, fing es an zu tröpfeln.
517 km Frankenweg liegen nun vor uns.
Allerdings will ich in Naila, anderthalb Tageswanderungen von hier, Besorgungen machen, Yukon einem Tierarzt vorstellen und selber wegen meines Fußes noch einmal zum Arzt, um die Medikamentation zu besprechen.
Ich freu mich auf den Weg!
Eine gute Woche wünsche ich Euch
Heide
wanderheide am 24. Juni 12
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Ein unschöner Weg
Wieder das Grüne Band und wieder niedriges Gestrüpp rechts und links, der Plattenweg mit schmalen, tiefen Löchern übersät, so dass man ständig aufpassen musste, sich nicht die Füße zu verknacken. Und für Yukon hatte ich auch Sorge, dass er sich verletzt, wenn er in ein Loch tritt.
Bei meinem Tempo, heute waren es wieder nur zwei km in der Stunde, mussten wir fast vier Stunden so wandern.
Dann kamen wir nach Hirschberg an der Saale. Und dort ist es echt schön!
Schroffe, steile Felsen, im Tal die leicht angestaute Saale Wiesen nd viel Wald.
Nur, der Pennymarkt ist wieder ganz abseits vom Wanderweg, zwei km hin, zwei zurück. Ein netter junger Mann hat mich hingefahren, zum Einkaufen, aber, als ich Yukon in den Kofferraum lassen wollte, habe ich mir an der Anhaengerkupplung die Hose völlig versaut.
Erst einmal in die Imbissbude, denn ich habe seit sechs Tagen nichts Warmes gegessen und hatte einen Mordshunger. Dann eikaufen und Yukon füttern.
Er hat sogar 250 Gramm Rinderhackfleisch bekommen, (Schweinefleisch verträgt er nicht gut,) da seine Ernährung in den letzten Tagen auch sehr zu wünschen übrig ließ.
Ja, und dann musste ich mir ein Zimmer suchen, um meine Hose zu waschen.
Außerdem war ich ziemlich kaputt und brauchte Ruhe.
Die Pension in der ich fragte, war belegt, aber die Inhaberin hat mich in ihr Ferienhaus gefahren und das liegt genau an meinem Wanderweg.
Viel Ruhe habe ich nicht bekommen, denn ich habe sämtliche Klamotten, sogar Yukons Hundedecke, gewaschen. Ich hoffe, dass morgen früh alles trocken ist, damit ich weiter wandern kann.Dann habe ich das Ende des Erzgebirge- Vogtland Kammweges erreicht und wandere auf dem Frankenweg weiter.
Euch allen einen schönen Sonntag,
Heide
wanderheide am 24. Juni 12
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Dur und Moll
Dur, weil es eine Wonne ist, morgens unter Lerchengesang loszuwandern, über eine hügelige Hochebene mit Weizen-, Gersten-, Mais-, und Rapsfeldern.
Weite Blicke, bis zum Fichtel- und Erzgebirge belohnen für die Strapazen des Aufstiegs. Der Himmel ist ganz nah, die Sonne scheint, große, weiße Wolken ziehen und ein kräftiger Wind, wie an der See, weht, so dass es nicht zu warm wird.
Moll, weil der längste Tag des Jahres vorüber ist. Da ich nach Süden wandere, werden die Tage sowieso kürzer, Der Höhepunkt des Jahres ist überschritten.
Moll auch, weil ich eine ganze Strecke zwischen Thüringen ( seit heute bin ich nicht mehr in Sachsen) und Bayern im sogenannten grünen Band gewandert bin. In einem Abschnitt ist die Grenzsituation rekonstruiert: Plattenweg, gepflügter Streifen, Betongraben und Zaun. Einfach grauslich.
Auch landschaftlich gefällt mir das grüne Band nicht besonders. Es soll ökologisch sehr wertvoll sein, belehren Infotafeln.
Nun aber zu meiner Mittsommernacht: Ich hatte mir überlegt, dass ich ein Zimmer mieten wollte, eine Kerze und ein Glas Wein organisieren und dann mein ganz persönliches Fest feiern.
Als ich in Krebel nach einem Zimmer oder einem Gasthaus fragte, erfuhr ich, dass es beides nicht gibt. Ich erzählte der Frau, dass ich schon seit vier Tagen nicht warm gegessen hätte, da es keine Gasthäuser am Weg gab.
Sofort wurde ich zum Abendbrot eingeladen, die Gute hatte verstanden, ich hätte seit vier Tagen NICHTS gegessen. Obgleich ich das richtig stellte, bekam ich noch ein reichliches Frühstück mit auf den Weg und den Rat in dem kleinen Häuschen schräg gegenüber zu fragen, denn die Dame verwalte ein Künstlerhaus, in dem schon mal Leute übernachten.
Ich verwechselte aber das Häuschen, es sah mir so gar nicht nach Künstlern aus, und fragte beim Nachbarn.
Es stellte sich heraus, dass das Ehepaar nur ein paar Tage in ihrem Ferienhaus war, sie mich aber gern zu meiner Mittsommerfeier einladen wollten.
So bekam ich noch einmal Abendessen , zwei Kerzen, mehr als ein Glas Wein und gute Gespräche . Bis nach Mitternacht haben wir zusammen gesessen.
Ich konnte dort schlafen, habe aber noch bis zwei wach gelegen und diese besondere Nacht ausgekostet. Schon kurz vor sechs war ich wieder wach, habe aber noch gelegen, da wir verabredet hatten, gegen acht aufzustehen.
Nach einem leckeren Frühstück (Yukon hat die Butterbrote von der Nachbarin und zwei Yoghurt bekommen) bin ich gegen 10 Uhr losgewandert.
Am Abend fand ich tatsächlich ein Gasthaus aber...... Es hatte ab 18 Uhr geschlossen und ich war zehn Minuten zu spät. Dennoch bekam ich eine Bockwurst und einen Kartoffelsalat und ein kühles, großes Pils. Bezahlen musste ich nichts, die Wirtin hat mich eingeladen, weil sie es so gut fand, dass ich diese Wanderung mache. Zu guter Letzt schenkte sie mir noch drei Dosen, eine mit Leberwurst, die anderen beiden sind eine Ueberaschung, weil nichts drauf steht.
Eine Stunde sind wir noch sehr langsam gewandert, weil sich kein geeigneter Schlafplatz fand.
Morgen kann ich einkaufen. Ob ich es allerdings ganz bis Blankenstein schaffe ist fraglich, heute stimmte die km Angabe gar nicht, es war statt angegebenen 13 km etwa 22 km. Es sieht mir fast so aus, als sei das morgen auch so.
Und einkaufen hält auch immer sehr auf. Na ja, dann wäre ich eventuell erst am Sonntag in Blankenstein, ist ja auch kein Problem.
Für heute gute Nacht und ein ganz schönes Wochenende
Heide
wanderheide am 22. Juni 12
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Mittsommernacht
Es ist zwar noch Tag, ich sitze an einem Wiesenhang mit Blick in die Bachaue, in die weite Landschaft mit Feldern, Baumgruppen und kleinen Wäldern.
Es ist Nachmittag und ich brauche meine große Pause.
Heute Nacht habe ich wieder im Fichtenwald gezeltet. Das ist zwar nicht der romantischste Platz, aber der bequemste. Der Boden ist selbst nach Regen nie nass, das Wasser sickert sofort weg, der Untergrund ist weich, der Tau wird von den Bäumen abgehalten und wenn man dann noch eine ebene, waagerechte Fläche findet, ist alles perfekt.
Heute morgen war es leicht neblig und den ganzen Tag über warm und diesig. Es ist eine stille Stimmung, die alles ganz weich erscheinen lässt.
Zum Glück habe ich heute einen Bäckerladen gefunden, denn ich hatte seit Montag nicht mehr einkaufen können und auch keinen Gasthof auf dem Weg gehabt. So waren nur noch ein paar Nüsse und Rosinen im Rucksack.
Yukon bekommt unterwegs immer mal Katzenfutter geschenkt,aber ich bin froh,wenn ich ihm bald viel und eiweißreiche Kost zu fressen geben kann.
Ich wurde gefragt, wie ich auf die Idee gekommen bin, diese Wanderung zu machen. Da muss ich etwas weiter ausholen.
Solange ich zurückdenken kann, vermutlich so mit vier Jahren, hat mir die Erde und die Natur Geborgenheit und Sicherheit gegeben. Ich liebe die Erde, so dass ich zeitweise am liebsten wie ein Wildschwein mit der Nase im Acker wühlen würde. Bäume und Pflanzen sind mir Wesen, die jedes eine eigene Aussage haben. Ich kann das nicht mit Worten erklaeren, aber ich gehe in Resonanz zu den Geschöpfen oder zur Landschaft.
So bedeutete es für mich immer eine große Überwindung, im Frühjahr, wenn der letzte Schnee weggetaut war, nicht meinen Rucksack zu packen und in die weite Welt hinein zu wandern. Es ist ein wenig, wie " nach Hause gehen"
Pflichten haben mich immer abgehalten, und so habe ich, etwa mit 50 Jahren, beschlossen: mit 70 mache ich eine Fernwanderung.
Eigentlich wollte ich gern nach Griechenland wandern, aber man sollte nicht durch den Balkan laufen, raten alle Wanderführer.
So dachte ich: Stettin -Gibraltar das fühlt sich gut an.
Diesen Plan werde ich allerdings kaum verwirklichen, denn der Europäische Wanderweg E 10 ist so schlecht markiert, dass es sich nicht lohnte, diesen Weg zu gehen. Außerdem hätte das vorausgesetzt, dass ich jeden Tag 20 km wandere, ich schaffe aber nur 15 km und irgendwann will ich auch wieder nach Hause, die Enkelkinder werden groß in der Zwischenzeit.
Ich habe mir also meinen eigenen Weg zusammengestellt, bis zum Erzgebirge.
Dort laufe ich den Kammweg, der 280 km lang ist und dessen Endpunkt, Blankenstein, ich am Sa erreicht haben werde. In Blankenstein beginnt der Frankenweg, der 520 oder 560 km lang ist und zur Schwäbischen Alb führt. Danach geht es am Nordrand der Alb entlang zum Bodensee. Dort irgendwo führt der E 4 weiter durch die Schweiz und Frankreich.
Wie weit ich wandere, hängt davon ab, wie der E 4 ausgeschildert ist und wie lange ich Lust habe. Ich will mir und anderen nichts beweisen, wenn ich denke, dass es genug ist, kehre ich um.
Bis jetzt fühlt es sich richtig an, unterwegs zu sein und kostet im Prinzip keine Überwindung. Nur manchmal, wenn man nachmittags müde ist und der Berg sehr steil, muss ich mich aufraffen. Aber ich bin selber erstaunt,dass der Punkt, an dem man sich fragt, warum man das alles macht, noch nicht gekommen ist.
Und heute ist Mittsommer. Ich habe das Gefühl, ich sollte den Abend besonders gestalten, weiß aber noch gar nicht wie.
vor 11 Jahren habe ich in der Mittsommernacht mit Imke auf einer Burgruine in den Vogesen übernachtet und im ganzen Rheintal brannten die Feuer.
So gut werde ich es nicht haben, aber damals hatten wir nichts mehr zu essen und zu dritt( mit Yukon) nur noch einen halben Lieter Wasser. Das ist heute besser.
So, nun will ich weiter wandern, ich habe mich ausgeruht.
Liebe Grüße Heide
wanderheide am 21. Juni 12
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Es wird für mich gesorgt!
Gestern bin ich durch das schöne Vogtland gewandert. Die Höhen liegen zwischen 500 und 600 m und so ist die Vegetation schon viel weiter, als im Erzgebirge. Wald wechselt mit Wiesen und Feldern, man hat weite Blicke und das Wandern macht Spass.
Abends habe ich Katja und Steffen wieder getroffen, denen ich vor drei Tagen schon einmal begegnet bin. Ich wollte eigentlich noch ein Stück weiter gehen, aber die Beiden hatten ein Partyzelt organisiert, das heißt, sie haben gefragt, ob wir darin schlafen können und haben mich eingeladen, ebenfalls dort zu bleiben. Es war leichter Regen angesagt und ich dachte mir: " fein, dann brauche ich morgen kein nasses Zelt einpacken." Zum Abendessen hatten die zwei sogar eine Flasche Rotwein dabei. Wir haben erzählt, bis es dunkel war.
Deshalb habe ich gestern auch nicht mehr in den Blog geschrieben.
Und nun kommt' s: es gab keinen leichten Regen, sondern ein schweres Gewitter, Sturm, Blitz und krachender Donner. Und ich hatte wieder mal ein Dach über dem Kopf, ohne eigene Bemühungen. Heute habe ich einen See gehabt, in dem ich baden und Wäsche waschen konnte. Es war so warm, dass ich ein Teil der Wäsche gleich am Körper getrocknet habe.
Was schwierig ist, hier im Vogtland geht zwar der Kammweg Erzgebirge Vogtland durch, aber die Infrastruktur ist schwach, weil kaum jemand diesen Abschnitt wandert. So hat man keine Läden, Baeckereien, Gasthäuser und muss sehen, wo man etwas zu Essen her bekommt.
Yukon hat zwei mal Katzenfutter geschenkt bekommen, ohne dass ich darum zu fragen brauchte. Ich habe heute nach Trinkwasser gefragt und nach einer Gaststätte. Daraufhin wurde ich zu leckeren Wurstbroten eingeladen, so dass meine Vorräte wohl noch bis morgen nachmittag reichen.
Das Wandern fiel heute schwer. Ich sitze jetzt in einer Schutzhütte, in der ich mich ein Stündchen ausgeruht habe. Es ist kurz nach 17 Uhr und ich will jetzt noch ein bisschen weiter gehen.
Heute abend schreibe ich wohl nicht mehr in den Blog, sondern gehe früh schlafen.
Liebe Grüße allen Lesern
Heide
wanderheide am 20. Juni 12
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Heute Abend mehr
Es geht mir gut, ich will weiter wandern und schreibe später mehr
Heide
wanderheide am 20. Juni 12
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Im Vogtland angekommen.
Bei Schöneck endet das Erzgebirge und fällt steil ab.wir sind lange an der Bruchkante entlang gelaufen, die Landschaft ist lieblich, die Vegetation schon viel weiter als noch heute morgen.
Ich habe in Schöneck eingekauft und der Rucksack war so schwer, wie seit langem nicht mehr. Außerdem war es heiß und mittags gab es ein schweres Gewitter. Aber da wir noch im Ort waren, konnte wir uns unterstellen.
Nun habe ich das Zelt in einem Tannenwald aufgebaut, der Boden ist eben und weich.
Ich bin sehr müde und sage Euch gute Nacht.
Heide
wanderheide am 18. Juni 12
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Nichts Schön'res unter der Sonne....
Nichts Schön'res unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein!
So endet ein Gedicht von Ingeborg Bachmann.
Nach vielen trüben Tagen wieder Sonne! Nicht zu warm, so dass das Wandern richtig Spass gemacht hat. Nach dem Ruhetag hatten wir viel Kraft und sind über 20 km gegangen. Das Erzgebirge haben wir fast hinter uns, der Boden glitzert nicht mehr, wir kommen ins Vogtland.
Yukon jault jedesmal, wenn ich stehen bleibe. Das zeigt mir, dass er noch Kraft und Lust hat.
Dann, an einer Talsperre kurz vor Schöneck, hat er mir ganz deutlich gezeigt, dass wir hier bleiben wollen. Er hat uns einen schönen Platz ausgesucht, mit Blick auf den See, Tisch und Bank. Er konnte allerdings nicht wissen, dass ich kein Trinkwasser mehr hatte.
Dennoch bin ich auf seinen Vorschlag eingegangen, habe Wasser aus der Trinkwassertalsperre geholt und abgekocht.
Es ist schon gleich 22 Uhr und morgen wollen wir früh los, weil es 28 Grad warm werden soll.
Eine schöne Woche wünsche ich Euch allen
Heide
wanderheide am 17. Juni 12
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Schön ist's auf der Welt zu sein!
Schön ist's die ganze Welt vor sich zu haben und hinein zu wandern ohne zeitliche Begrenzung. ( das heißt, Anfang Dezember will ich wieder zu Hause sein, glaube ich.)
Ich habe mich sehr gut erholtund ziehe jetzt weiter.
Euch allen einen schönen Sonntag
Heide
wanderheide am 17. Juni 12
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Ruhetag in Carlsfeld
Heute habe ich mich matt gefühlt und das Wandern fiel schwer.
Am frühen Nachmittag habe ich mir ein Zimmer genommen und werde bis
Sonntag früh hier bleiben. Ich glaube, mein Körper braucht mal einen ganzen Tag Ruhe. Ich genieße das warme Bett, in dem ich mich umdrehen kann, wie ich will. Im Schlafsack, mit Kaputze auf, wegen der Kälte , kann man sich nur mit dem Schlafsack drehen und das ist schwierig. In den letzten Nächten habe ich immer etwas gefröstelt und schlecht geschlafen. Heute morgen konnte man den Atem in der Luft sehen,so kalt war es.
So, für heute gute Nacht
Heide
wanderheide am 16. Juni 12
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Frustriert und beinahe wütend
Ganz kurz vor Johann Georgenstadt hatte ich übernachtet, bei Nieselregen das Zelt abgebaut und dann auf, in die Stadt, um einzukaufen und meine n Wanderstock reparieren zu lassen.Am Bahnhof musste ich den Wanderweg verlassen, da der um die Stadt herum führte. Und dann begann das Drama. Der Weg in die Stadt führte durch den Wald, das hatten mir die Leute gesagt. Aber, die Wege gabelten sich und nichts war ausgeschildert. Prompt machte ich einen riesen Umweg, kam dann aber zur Kirche und der Marktstrasse. Nur: nirgends ein Geschäft zu sehen, die Häuser, an denen ich fragen wollte , ohne Bewoher, ich suchte unterhalb der Kirche, ging zurück, suchte oberhalb, bis ich erfuhr, dass ich noch einmal zwei km laufen müsste, um in die Neustadt zu kommen, wo die Läden sind. Fast zwei Stunden habe ich vom Bahnhof bis zu den Geschäften gebraucht. Dann dauerte es über eine halbe Stunde, bis mein Wanderstock repariert war. Aber das war in Ordnung, geaärgert hat mich nur, dass in einem Kurort nichts ausgeschildert ist.
Zwei Päckchen habe ich für meine Enkelkinder gepackt, mit den Glizzersteinchen und noch Kleinigkeiten, Yukon hat zu fressen bekommen, im Supermarkt wurden die Vorräte aufgefüllt , ich habe gut und reichlich gegessen und dann galt es, den Wanderweg wieder zu finden. Inzwischen war es nach vier, aber kein Regen mehr und ich hatte Lust zu laufen.
Bis zum Auersberg, dem zweithöchsten Berg auf deutscher Seite bin ich gewandert. Er ist etwas über 1000 m hoch, aber die Steigung ist lang und flach, so dass es nicht schwierig war.
Unterwegs habe ich einen Mann getroffen, der vom Umweltamt aus die Wiesenblumen gezählt hat. Er macht das alle sechs Jahre, um Veränderungen registrieren zu können. Welche Sorten nehmen zu, welche ab, ist die Fragestellung. Ihr merkt also, nicht nur ich finde die Wiesen so besonders, sondern auch das Umweltamt.
Ja, und als ich. Vom Auersberg runter, ins drei km entfernte Dorf wanderte, fing es wieder an heftig zu regnen. An einem rauschenden Bach fanden wir eine Schutzhütte. Ganz winzig und an einigen Stellen undicht, aber ich glaube zum Schlafen bleibt ein trockener Platz. Trotz des Aufenthaltes in Georgenstadt, waren es am Ende des Tages 17 km die ich gewandert bin.
Ich freu mich auf morgen und Grüße Euch ganz lieb Heide
wanderheide am 14. Juni 12
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