Ein Ruhetag
Heute bin ich total deprimiert aufgewacht, ohne ersichtlichen Grund.
Ich hatte Ischiasschmerzen und fand das Leben todtraurig.
Außerdem mache ich mir Sorgen um eine Bekannte, die heute am offenen Herzen operiert wird.
Der Abstieg nach Kaub ging gut, dort habe ich mich in ein Rheinschiff gesetzt und bin bis Lorsch gefahren,anstatt zu wandern. Ich hatte weder Lust noch Kraft.
In Lorsch habe ich mir ein Zimmer genommen, ganz billig, und ab Mittag gelegen. Meinen gepackten Rucksack kann ich benutzen, um ihn unter die Beine zu legen und so in Stufenlagerung zu schlafen.
Meine Hüften machen mir doch sehr zu schaffen, wenn ich auf der Seite schlafen muss.
Abends bin ich essen gegangen.eine kleine Musikkneipe, sie heißt Troubadour.
Der Wirt ist Berufsmusiker gewesen. Es stehen eine Harfe,ein Klavier, ein Schlagzeug, etwa 10 Gitarren, 10 Mandolinen und noch einige andere Instrumente herum. Ab 10 Gästen macht der Wirt Musik.
Leider waren nicht genug Leute da, es war noch zu früh am Abend. Aber ein kleines Stück auf der Harfe hat er extra für mich gespielt. Es war ein schönes Erlebnis.
Mein Zimmer sieht aus, wie ich es aus meiner Kindheit kenne, modernisiert mit Sesseln aus den 50 ger Jahren, mit Plastikbezug. Fehlt nur der Nierentisch. Dafür gibt es jede Menge Plastikblumen. Aber die Wirtin ist herzlich und Geschmack ist nun mal unterschiedlich.
Immerhin, eine warme Dusche, alle Klamotten gewaschen und auf der Heizung getrocknet.
So denke ich, dass ich morgen weiter wandern kann.
Liebe Grüße
Heide